Pannen-Smartphone US-Käufer strengen Note-7-Sammelklage gegen Samsung an
Seoul/New Jersey (dpa) - Nach Samsungs Debakel mit dem Pannen-Smartphone Galaxy Note 7 wollen US-Verbraucher eine Sammelklage gegen den Konzern auf die Beine stellen. Auch in der Heimat drohen dem südkoreanischen Smartphone-Marktführer Schadenersatzklagen durch Verbraucher.
Dabei geht es in den USA derzeit noch nicht einmal direkt um die Feuergefahr, die von dem Gerät ausging. Die drei Käufer aus den Bundesstaaten Nevada, Kalifornien und Pennsylvania kritisieren, dass zwischen der ersten Rückruf-Ankündigung für das Note 7 und dem Beginn des Austauschs drei Wochen vergingen.
Damit seien Kunden für diese Zeit potenziell gefährlichen Geräten zurückgelassen worden, die sie nicht benutzen sollten, während die Kosten für die Mobilfunk-Verträge weiter liefen. Dafür wollen sie entschädigt werden. Die in New Jersey eingereichte Beschwerde muss den Status einer Sammelklage erst noch bekommen.
In Südkorea wolle eine Gruppe von 38 Käufern des Note 7 Anfang der nächsten Woche ebenfalls gegen den Technologie-Riesen eine Sammelklage bei Gericht einreichen, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die damit beauftragte Anwaltskanzlei.
Jeder aus der Gruppe strebe 300 000 Won (243 Euro) Schadenersatz an. In der Klageschrift heiße es unter anderem zur Begründung, die Verbraucher seien wegen der Sicherheitsprobleme bei dem Gerät beunruhigt gewesen. Außerdem kritisierten sie, dass sie mehrmals dazu aufgerufen worden seien, die Akkus überprüfen zu lassen und ihr Note 7 gegen ein neues Gerät auszutauschen.
Samsung hatte das Telefon, das als High-Tech-Modell gegen Apples iPhone 7 antreten sollte, vergangene Woche komplett vom Markt genommen, nachdem auch vermeintlich sichere Ersatzgeräte Feuer fingen. In den USA wurden rund eine Million Geräte des Modells verkauft. Zusammen mit Austauschgeräten wurde der Rückruf zuletzt auf 1,9 Millionen Smartphones ausgeweitet.