Vivendi verhandelt über Kauf von Videoplattform Dailymotion
Paris (dpa) - Der französische Musik- und Medienriese Vivendi will die Videoplattform Dailymotion übernehmen und legt dafür 217 Millionen Euro auf den Tisch.
Vivendi und die Dailymotion-Mutter Orange kündigten den Beginn von Verhandlungen über den Verkauf von 80 Prozent der Anteile des YouTube-Konkurrenten an.
Durch das Geschäft würde sich Vivendi Zugriff auf eine bestehende Plattform sichern, über die es Inhalte seiner Medienunternehmen ausspielen könnte. Zahlreiche Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit dem zum Konzern gehörenden Musiklabel Universal oder der Fernsehsparte Canal+ könnten schnell umgesetzt werden, hieß es in der Mitteilung.
Der Telekom-Anbieter Orange - ehemals France Télécom - hatte die 2005 gegründete Videoplattform in zwei Schritten 2011 und 2013 für insgesamt 120 Millionen Euro gekauft. Nach Angaben von Dailymotion wurden zuletzt 2,5 Milliarden Videos monatlich abgerufen.
Bei dem Geschäft redet indirekt auch die französische Regierung mit, die 27 Prozent der Anteile am Mutterkonzern Orange hält. Sie hatte vor zwei Jahren eine Übernahme von 75 Prozent der Anteile durch den US-Konzern Yahoo verhindert, weil das französische Vorzeige-Startup nicht in ausländische Hände fallen sollte. Am Montag hatte die Gruppe PCCW in Hongkong ihre Versuche aufgegeben, 49 Prozent der Anteile von Dailymotion zu erwerben.