Vodafone verlagert Virenschutz für mobile Geräte ins Netz
Düsseldorf (dpa/tmn) - Vodafone will Viren und Betrügermails abfangen, bevor sie auf den Smartphones und Tablets der Kunden landen. Denn auch Mobilgeräte sind immer häufiger Ziel von schädlicher Software.
Im Vergleich zum Computer sind auf ihnen aber seltener Virenschutzprogramme installiert.
Vodafones Secure Net will verhindern, dass die Schädlinge überhaupt auf das Gerät gelangen. Diese zielen bislang überwiegend auf Android-Geräte. Um sie auszuschalten, wird der eingehende Datenverkehr auf bekannte Virensignaturen, Schadsoftware oder Phishing-Mails analysiert. Entdeckte Schädlinge sollen auf diese Weise erst gar nicht ankommen. Dadurch, dass der Virenschutz im Netz stattfindet, sollen Anwender sich nicht um Updates kümmern müssen, zudem werden die Ressourcen des Telefons geschont. Die Nutzung von Secure Net ist freiwillig, kostet je nach Tarif aber bis zu 24 Euro im Jahr.
Zwei Einschränkungen von Secure Net: Der Filter kann nur unverschlüsselte http-Verbindungen auswerten, außerdem leidet die Übertragungsgeschwindigkeit etwas. Weniger als fünf Prozent, wie ein Vodafone-Sprecher angibt. Bei der Analyse des Datenstroms würden außerdem keine Nutzerdaten erhoben, gespeichert oder für anderweitige Zwecke verwendet, so das Versprechen.
Die Verbraucherzentrale Sachsen begrüßt grundsätzlich, auch Mobilgeräte gegen digitale Angriffe zu schützen. Allerdings raten die Experten, Virenschutz direkt vom Anbieter zu beziehen und nicht vom Telefonprovider. Aus Datenschutzgründen sollten Telefonanbieter und Virenschutzanbieter getrennt sein. Auch die Gefahr der Analyse der persönlichen Datenströme auf Vodafone-Servern sehen die Verbraucherschützer aus Datenschutzgründen kritisch.