Von Mario bis Minecraft - Klassiker im Remix
Berlin (dpa/tmn) - Ein Remix aus alten NES-Klassikern und die Rückkehr von Sonic sorgen in diesem Monat für Retro-Atmosphäre. Die neuen Titel - vom Wikinger-Adventure über „Minecraft“ bis hin zum gruseligen „Skullduggery!
“ müssen sich aber nicht verstecken.
Neuauflagen alter Spiele sind bei den Publishern sehr beliebt, versprechen sie doch frische Einnahmen ohne große Kosten. Ein wenig aufpolieren, neues Preisschild drauf: Fertig. Dass es auch anders geht, zeigt Nintendo mit „Ultimate NES Remix“ für den 3DS. Dahinter verbergen sich 16 Klassiker des Nintendo Entertainment Systems, wie etwa Super Mario Bros., The Legend of Zelda oder Metroid. Doch diese sind nicht am Stück spielbar, sondern wurden in über 250 kurze Herausforderungen aufgeteilt. Was auf den ersten Blick wie eine uninspirierte Minispielsammlung klingt, verleiht den Klassikern tatsächlich frische Impulse.
Bei „Ultimate NES Remix“ erwarten den Spieler nicht nur Geschicklichkeitstests unter Zeitdruck, sondern komplett neue Erfahrungen. Im Remix werden Elemente der Spiele durcheinander gewürfelt. So kämpft man mit Link gegen Donkey Kong, muss mit Kirby durch die Labyrinthe von Metroid fliegen, oder fährt Excite Bike im Dunkeln. „Ultimate NES Remix“ bietet jede Menge spaßige Häppchen und ist für rund 40 Euro verfügbar.
Auch Sega schickt Klassiker auf den 3DS - allerdings mit einem komplett neuen Abenteuer. In „Sonic Boom: Der zerbrochene Kristall“darf der blaue Igel Sonic ab Ende November erneut durch Loopings rasen. Zeitglich erscheint „Sonic Boom: Lyrics Aufstieg“ für die Wii U. Sega hat sich viel vorgenommen. Die Spiele teilen sich Welt, Geschichte und Figuren, sind aber eigenständig und liefern den Einstieg zu einer passenden Fernsehserie.
Spielerisch geht es nicht so rasant wie in vorherigen Sonic-Titeln zu, denn der Igel muss nun auch Erkundungsarbeit leisten, Geheimnisse entdecken und Rätsel lösen. Dabei steht neben den altbekannten Helden Sonic, Tails und Knuckles erstmals Sticks als spielbare Figur zur Verfügung. Jede Figur soll dank ihrer speziellen Fähigkeiten andere Wege und Entdeckungen möglich machen. Das Action-Adventure im Jump’n’Run-Mantel kostet rund 40 Euro.
„Minecraft“ muss kaum noch jemandem vorgestellt werden. Das kreative Spiel, oft als digitale Lego-Kiste beschrieben, ist seit Jahren ein Riesenerfolg. Auf allen erdenklichen Systemen ist es schon zu Hause, überall verkaufte es sich blendend - so gut sogar, dass Microsoft den Entwickler Mojang für 2,5 Milliarden Dollar aufkaufte.
Trotz des Kaufs durch den direkten Konkurrenten erscheint „Minecraft“ Ende Oktober auf Sonys Playstation Vita. So kann auch dort das Erdreich nach wertvollen Materialien durchgraben werden, um mit ihnen Werkzeuge und alle Arten von Gebäuden zu bauen. Grenzen setzen nur die eigene Fantasie, sowie die heimtückischen Creeper, die bei Berührung explodieren. Für knapp 20 Euro kommen nun auch Vita-Spieler in den Genuss der Klötzchenwelt von „Minecraft“.
Eine Erfolgsgeschichte wie Mojang kann der texanische Indie-Entwickler Stoic noch nicht vorweisen. Immerhin aber wurde ihr Rollenspiel „ The Banner Saga“ erfolgreich über Kickstarter finanziert. Das betörend schöne Epos entführt den Spieler in die Welt der Wikinger. Mit einem Stamm Nordmänner durchstreift man schneebedeckte Landschaften und stellt sich seinen Gegnern in taktisch geprägten, rundenbasierten Kämpfen.
Dabei haben die Entscheidungen des Spielers nicht nur Einfluss auf die jeweilige Schlacht, sondern auf den gesamten weiteren Spielverlauf. Gestorbene Krieger bleiben tot und so wird auch ihre Geschichte nicht weiter erzählt. So entsteht mit jedem neuen Spiel eine neue Geschichte, die stimmungsvoll mit handgezeichneten Animationen und atmosphärischem Soundtrack realisisert wurde. Das PC-Spiel wurde mittlerweile für iOS umgesetzt und ist bei iTunes für 8,99 Euro erhältlich. Die Android-Version lässt noch auf sich warten.
Wer nichts mit Wikingern anfangen kann, dafür aber mit Totenschädeln, kann sich „Skullduggery!“ genauer anschauen. Das Smartphone-Spiel ist eine interessante Mischung aus Angry Birds und einem Plattformer. Der Spieler befördert einen Totenschädel durch die Level und muss dabei möglichst viele Schätze einsammeln. Dabei schießt er den Schädel wie bei Angry Birds mit einer Schlinge durch die Luft. So entsteht ein dynamisches Gameplay, denn auch während des Fluges kann der Schädel gesteuert werden. Zusätzliche Gegenstände, die die Eigenschaften des Schädels verändern, sorgen für Abwechslung und zusätzlichen Spaß. Der Schädelflugsimulator ist bei iTunes für 4,49 Euro erhältlich. Auch hier müssen sich Android-Nutzer noch ein wenig gedulden.