Von wegen Schnäppchen: Finger weg von Centauktionen im Netz
Düsseldorf (dpa/tmn) - Smartphones, Fernseher oder Tablets: Bei Centauktionen im Netz werden sie oft zum Billigpreis angeboten. Und mit jedem Gebot steigt der Preis nur um wenige Cent. Das klingt nach einem Schnäppchen, rechnet sich aber nicht immer.
Von Centauktionen im Internet sollten Verbraucher besser die Finger lassen. Denn Kasse mache dabei nur das Portal, warnt Georg Tryba von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Das Prinzip: Produkte werden zu Schnäppchenpreisen angeboten. Mit jedem Gebot steigt der Preis um wenige Cent. Das Perfide ist allerdings, dass die Gebote selbst Geld kosten. „Pro Gebot zahlen Verbraucher etwa 50 Cent“, erklärt Tryba. Die Einsätze werden jedoch nicht auf den letztlichen Kaufpreis angerechnet, so dass dieser niedrig erscheint.
Die Auktionen haben außerdem kein offizielles Ende. Denn mit jedem Gebot verlängert sich die Auktion um einige Sekunden. Die Portale suggerieren allerdings mit herunterzählenden Sekunden, dass Eile geboten sei. Doch statt etwa zehn Sekunden läuft die Auktion dann noch mehrere Stunden weiter. „Ein künstlicher Druck wird erzeugt. Die Bieter werden animiert, mehr und mehr Gebote abzugeben“, erklärt Tryba. Und so zahlen sie am Ende mitunter ein Vielfaches des üblichen Produktpreises.
„Die Portale bieten meist aktuelle Knaller aus der Werbung zu unglaubig günstigen Preisen an“, sagt Tryba. Das ermuntert Schnäppchenjäger. Mit sogenannten automatischen Bietagenten können sie im Sekundentakt Hunderte von Geboten abgeben - solange, bis die vorher erworbenen Gebotspunkte aufgebraucht sind. Oftmals geben die Portale auch Vergleichspreise an: Sie sollen angeblich dem Verkaufspreis des Lieferanten entsprechen. „Diese stimmen aber oftmals gar nicht und sind viel höher angesetzt“, warnt Tryba.