Vier Werke aus Wuppertal und Krefeld versteigert WZ-Kunstauktion bringt 7701 Euro für die Tafeln
Eine Woche lang konnten WZ-Leser auf vier Kunstwerke bieten – für den guten Zweck: Der Erlös wird zu gleichen Teilen an die Tafeln in Wuppertal und Krefeld gespendet. Jetzt steht fest, dass bei der Auktion 7701 Euro zusammengekommen sind.
Nun wird die Übergabe der Werke und der Spenden organisiert.
Vier Künstler haben ihre Kunst zur Verfügung gestellt, zwei aus Wuppertal und zwei aus Krefeld. Christian von Grumbkow hat sein Atelier in der Lüntenbeck in Wuppertal-Vohwinkel. „Erleichterung“ nennt er sein 80 mal 120 Zentimeter großes Bild, weil er damit der schweren Zeit, den Kriegsbildern aus der Ukraine, etwas Schönes entgegensetzen will. Christian von Grumbkow bediente sich der ganzen breiten Farbpalette. Er lässt vor hellem bis gelblichem Himmel orangerote, fast neonfarben leuchtende Lichter aufblitzen. Darunter fließt hingehauchtes, grünblaues Wasser, das in einen hellen Grund übergeht. Das Auge des Betrachters fügt unwillkürlich aus den vielen, meist streng horizontalen Linien eine abstrakte Landschaft zusammen.
Die Atelier-Werkstatt von Jaana Caspary ist im Wuppertaler Quartier Arrenberg. Sie hat vier Miniaturen geschaffen, die etwas Witziges, Spielerisches haben, sie wirken leicht, als wollten sie aus den Holzschachteln heraushüpfen oder rollen, in denen sie stehen oder liegen. Die kleinen Skulpturen sind aus elfenbeinfarbigem Gips gegossen. Jaana Caspary interessiert sich bei ihrer Arbeit für Gegenstände des Alltags, für die Funktion und die Form. Sie probiert aus, bis ihr gefällt, was sie sieht. Dabei denkt sie über Proportionen und Größe nach, über Sockel oder Nicht-Sockel. An mehreren Objekten wird gleichzeitig gearbeitet – mal hier, mal da weitergedacht –, geformt und wieder geschaut.
Vom Krefelder Künstler Will Cassel stammt das Werk „Welt-Weit-Vernetzt“, eine Enkaustik auf Stoff. Es ist eins seiner liebsten Werke, erzählt er. Ist diese Erde im Netz gefangen, wie ein wertvoller, seltener Fisch, den raubende Wilderer mit ihrem Fang aus den Tiefen des Meeres geholt haben? Verheddert? Ist das Netz ganz wörtlich, ganz fasslich zu verstehen, oder handelt es sich um eine Vernetzung im übertragenen Sinne? Eine digitale Welt der vernetzten Kommunikation etwa? Seine Arbeit spielt mit Bedeutungsebenen, mit Assoziationen.
Er habe lange überlegt, welches seiner Werke sich für die WZ-Auktion eignen könnte, erzählt Uwe Esser. Kurzerhand begann er die Arbeit an einem neuen – und dies, wie er betont, mit einem intrinsischen Bezug zu dem Thema, nämlich dem Faktum, dass der Erlös der Versteigerung den Tafeln der beiden Städte Krefeld und Wuppertal zugutekommen werde. Mit dem Titel „Teilen, Teilen“ ist es eine Arbeit geworden, die inspiriert ist von der Legende um Martin von Tours, der als Sankt Martin ein wichtiger Teil des hiesigen Brauchtums ist. Uwe Esser hat sich für seine 68 mal 48 Zentimeter große Arbeit in Mixed Media auf Karton intensiv mit der Ikonografie jenes Heiligen auseinandergesetzt, nach Motiven Ausschau gehalten, die er in seiner spezifischen Art der Bearbeitung, Verfremdung und Schichtung in das Werk einarbeiten konnte.
Die 7701 Euro, die bei der Auktion geboten wurden, werden den Tafeln in Wuppertal und Krefeld gespendet. Sie sorgen dafür, dass Menschen Lebensmittel und warme Mahlzeiten bekommen, die sich den Einkauf im Supermarkt nicht leisten können. Die Vereine sind derzeit in einer schwierigen Situation: Immer mehr Menschen nutzen die Hilfsangebote, gleichzeitig nimmt die Menge der Lebensmittelspenden ab und die Energiekosten für die Gebäude und Fahrzeuge, die für die ehrenamtliche Arbeit benötigt werden, steigen.