Top-10-Spiele der Gamescom Watch Dogs 2: Neuer Held Marcus Holloway läuft grazil wie ein Parcours-Läufer
Köln. Wenn man es genau nimmt, lässt sich Watch Dogs 2 nur in folgendes Spiel-Genre einsortieren: Es ist ein Open-World-Action-Adventure-Third-Person-Shooter. Alles klar? Nicht? Dann gerne von vorne.
Entwickler Ubisoft Montreal versucht mit Watch Dogs 2 die Fehler des Vorgängers auszumerzen. Der dröge und karge Schauplatz Chicago wird mit dem bunten, fiktiven San Francisco ersetzt. Es gibt einen neuen Hauptcharakter und viele Detail-Verbesserungen.
Auf Chicago aus dem ersten Watch Dogs folgt bei dessen Nachfolger die Stadt San Francisco. Die Westküsten-Metropole ist die zweite Stadt der USA, die das sogenannte „ctOS surveillance system“ (ein zentrales Operations- und Überwachsungssystem) einführt. Das System verbindet alles und jeden miteinander. Es ist quasi das Betriebssystem der Stadt und seiner Bürger. Der Hauptcharakter Marcus Holloway, ein junger intelligenter Hacker, wird eines Verbrechens beschuldigt, welches er nie begangen hat. Das ctOS-System verknüpft fälschlicherweise eine Straftat mit der Jugendzeit von Marcus. Er versteht, dass das System den Bürgern der Stadt nichts Gutes möchte und schließt sich der Hacker-Gruppe DedSec an, die das System und dessen Erfinder „Blume“ vernichten will. Spielerisch bietet das Spiel gewohnte Kost. Der Spieler kann die Stadt und seine sechs Stadtviertel frei aus der Third-Person-Perspektive erkunden. Dabei bewegt man sich zu Fuß oder via Auto, Lastwagen, Motorrädern und weiteren Gefährten.
Für jede Mission gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Aggressiver Waffeneinsatz und Nahkampfattacken oder ein leiser Ansatz samt Schleichen und leisen Nahkampfattacken. Zusätzlich kann Marcus als Hacker seine digitalen Künste anwenden: er kann Charaktere und Widersacher verhaften lassen, indem er ihre Personalakten mit Straftaten vollstopft. Oder er kann bei Verfolgungsjagden via Handy die Ampelschaltungen zu seinen Gunsten abändern. Oder er kann sich in Autos hacken und diese ohne Fahrer fernsteuern. Auch ein Mehrspieler-Modus ist in Watch Dogs 2 enthalten, in dem der Spieler mit seinen Freunden die Missionen auch kooperativ angehen kann.
Nicht nur die Spielwelt als solches, sondern auch die Größe ist neu. San Francisco ist doppelt so groß, wie der Schauplatz Chicago aus dem ersten Teil. Zusätzlich haben die Entwickler das Fahrverhalten der Autos verbessert — dieses war im ersten Teil einer der größten Kritikpunkte. Des Weiteren können Spieler jetzt auch während der Autofahrt mit Waffen schießen. Und das Beste: Marcus lässt sich jetzt leichtfüßig wie ein Parcours-Läufer durch die Stadt steuern.
Nach wie vor ist der Ansatz neu, dass ein Hacker das Betriebssystem einer ganzen Stadt vernichten möchte. Es ist einfach extrem cool, wenn der Spieler bei Verfolgungsjagden alle Ampelschaltungen so manipuliert, dass Unfälle vorprogrammiert sind und die eigene Flucht gelingt. Jedoch muss Entwickler Ubisoft Montreal beweisen, dass es genügend abwechslungsreiche Missionen und Nebenaufgaben gibt.
Watch Dogs 2 (Open-World, Ubisoft, Halle 6):
Veröffentlichung: 15. November 2016 (PC, PS4, Xbox One)