Windows 10: Microsoft will Provider bei Updates umgehen

Berlin (dpa/tmn) - Windows-Phone-Besitzer sollen künftig schneller in den Genuss von Updates und neuen Funktionen kommen. Mit der Veröffentlichung des neuen Windows 10 für Smartphones im Herbst sollen Updates nicht mehr erst nach Freigabe durch die Mobilfunkanbieter ausgeliefert werden, sondern direkt von Microsoft kommen.

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Für die meisten Endgeräte mit Microsofts Betriebssystem dürfte sich die Wartezeit für neue Updates damit im Vergleich zur aktuellen Situation deutlich verkürzen. Ein Beispiel: Microsofts jüngstes Update „Denim“ für Windows Phone 8.1 wurde im September 2014 angekündigt, ist aber noch immer nicht auf allen Lumia-Telefonen von Microsoft angekommen.

Mit dem neuen Windows 10 Mobile soll sich das ändern. Anfangs werden aber wohl nur Käufer neuer Geräte von schnelleren Updates profitieren. Nutzer aktueller Geräte mit Windows Phone 8.1 werden sich wie bisher ein wenig gedulden müssen. Zwar sind ihre Geräte nach Angaben von Microsoft grundsätzlich in der Lage, das für Herbst angekündigte Nachfolger-Windows zu installieren. Der Versionssprung auf Windows 10 wird laut Microsoft aber noch durch die Provider freigegeben. Geht das mit derselben Geschwindigkeit wie bisher, könnten einzelne Nutzer auch noch im nächsten Jahr auf das neue Windows warten.

Microsoft will allerdings auch weiter mit den Mobilfunkanbietern zusammenarbeiten, wie „ zdnet.com“ berichtet. Nur will das Unternehmen künftig selbst bestimmen, wann Stabilitäts- und Sicherheitsupdates sowie neue Funktionen veröffentlicht werden. Nicht zuletzt soll durch die zentralen Updates eine weitere Fragmentierung von Windows Phone in immer mehr auf dem Markt befindliche Versionen verhindert werden. Microsofts Windows Phone hatte 2014 laut IDC-Daten einen Marktanteil an den verkauften Geräten von knapp 6,8 Prozent in Westeuropa und liegt damit weit hinter Googles Android (71,2 Prozent) und Apples iOS (21,2 Prozent).