Windows 8 mit neuem Gesicht

Anaheim/Berlin (dpa/tmn) - Microsoft hat sein Windows-Betriebssystem radikal umgebaut. Windows 8 erhält nach der wohl tiefgreifendsten Veränderung seit Windows 95 ein komplett neues Gesicht und ist nun auch fit für Tablet-Computer.

Auf einer Entwicklerkonferenz hat Microsoft sein neues Betriebssystem Windows 8 ausführlich vorgestellt. Der Nachfolger von Windows 7 ist von Grund auf neu gestaltet worden. Startbutton und Taskleiste entfallen, stattdessen wird die Oberfläche dem „Metro-Design“ von Microsofts Smartphone-Betriebssystem Windows Phone angepasst. Wann das neue Betriebssystem veröffentlicht wird, blieb bei der Vorstellung im kalifornischen Anaheim am Dienstagabend (13. September) allerdings offen.

Windows 8 unterscheidet sich komplett vom Erscheinungsbild seines Vorgängers. Statt Programm-Icons gibt es „Live-Kacheln“ für einzelne Anwendungen, die zum Beispiel aus sozialen Netzwerken oder E-Mail-Programmen anzeigen, ob neue Einträge eingegangen sind. Die Suche erfolgt über alle Programme und Anwendungen hinweg. So lässt sich zum Beispiel eine Auswahl von Fotos zusammenstellen, egal ob sie auf der Festplatte, in Flickr oder in Facebook abgelegt sind. Windows 8 ist für die Bedienung mit den Fingern (Multitouch) optimiert, lässt sich aber auch wie gewohnt mit Maus und Tastatur steuern.

Erstmals ist mit der Version 8 ein Windows-Betriebssystem auch für Tablet-Computer optimiert. Neben den PC-üblichen x86er-Chips läuft das System auch auf ARM-Prozessoren, die vor allem in mobilen Geräten wie Tablets oder Smartphones verbaut sind. Zumindest auf x86er-Geräten sollen aber alle Programme, die unter Windows 7 laufen auch auf Windows 8 genutzt werden können. Bilder, Videos, Dokumente oder andere Dateien sollen bei Microsofts Online-Speicherdienst Sky Drive abgelegt und so auch mit anderen Geräte abgerufen werden können.

Erstmals wird es wie für Apples Mac-Rechner auch einen App-Store mit dem Namen Windows Store geben. Anwendungen dafür sollen besonders einfach und in allen gängigen Programmiersprachen entwickelt werden können. Microsoft hat Entwicklern dafür bereits Werkzeuge im Internet bereitgestellt, mit denen sie Anwendungen oder Spiele für das neue Betriebssystem entwickeln können.