Windows 8 ruft Betrüger auf den Plan
Berlin (dpa/tmn) - Bei vollmundigen Versprechungen ist Misstrauen nie verkehrt: Wie bei vielen vergleichbaren Ereignissen missbrauchen Online-Kriminelle auch das Interesse am gerade eingeführten Windows 8.
Nutzer sollten mit Phishing-Angriffen und der Verbreitung von Scamware rechnen, warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Das gilt zum Beispiel für den angeblich kostenlosen Windows-8-Download gegen Angabe sensibler Daten oder für einen nutzlosen Virenwächter für das neue Betriebssystem, der falschen Alarm schlägt und zum Kauf drängt. Windows-Anwender sollten deshalb achtsam sein. Mit einem generell steigenden Gesamtaufkommen solcher Angriffe rechnen die Experten aber nicht.
Grundsätzlich können Windows-8-Nutzer in Sachen Schadsoftware nicht mit einer Schonfrist rechnen, weil ihr Betriebssystem ganz neu ist. Die nötigen Veränderungen eines Schädlings an die Betriebssystemversion seien oft marginal, so dass die Anpassung sehr schnell erfolgen kann und keine Neuentwicklung nötig ist, heißt es beim BSI. Schadsoftware, die keine Schwachstelle in Programmen ausnutzt, sondern zum Beispiel als Dateianhang einer Phishing-Mail vom Internetnutzer selbst ausgeführt werden muss, könne in der Regel ohnehin die verschiedensten Windows-Versionen angreifen.
Anders als bei den Vorgängerversionen sind Windows-8-Nutzer Schädlingen aber nicht mehr schutzlos ausgeliefert, wenn sie vergessen, einen Virenscanner zu installieren. Denn in Windows 8 ist bereits ein Schutzprogramm namens Windows Defender integriert. „Für den Privatanwender ist der hierdurch bereitgestellte Schutz in der Regel ausreichend“, urteilt das BSI. Beim Windows Defender handele es sich im Wesentlichen um Microsoft Security Essentials, ein Virenscanner, der bei den bisherigen Windows-Versionen kostenlos nachinstalliert werden kann.