Yahoo streicht rund 2000 Arbeitsplätze

New York (dpa) - Der kriselnde Internet-Pionier Yahoo streicht bei seinem nächsten massiven Stellenabbau rund 2000 der noch 14 000 Arbeitsplätze. Damit sollen 375 Millionen Dollar im Jahr eingespart werden, teilte Yahoo mit.

Die Betroffenen sollen über den Wegfall ihrer Jobs oder einen schrittweisen Übergang unterrichtet werden. Laut Medienberichten stehen noch weitere Kürzungen bevor. Die Belegschaft hat bereits mehrere Runden von teilweise massiven Einschnitten hinter sich.

Der Internet-Pionier kämpft schon seit Jahren gegen den Rückgang der Werbeumsätze an. Rivalen wie Google und Facebook nehmen Yahoo Marktanteile weg. Im Herbst wurde nach rund zwei Jahren Konzernchefin Carol Bartz gefeuert, jetzt soll der frühere Ebay-Manager Scott Thompson die Wende schaffen. Die neuen Kürzungen werden zunächst 125 bis 145 Millionen Dollar vor Steuern für Mitarbeiter-Abfindungen kosten.

Das zum „Wall Street Journal“-Netzwerk gehörende Blog „All Things Digital“ hatte bereits in der Nacht zum Mittwoch von den geplanten Stellenstreichungen berichtet. Das sei aber erst „die Spitze des Eisbergs“, weil in den kommenden Monaten weitere große Kürzungen bevorstünden, hieß es unter Berufung auf informierte Kreise.

Thompson sprach von einem wichtigen Schritt zu einem neuen Yahoo - „kleiner, flinker, profitabler und besser für Innovation gerüstet“. Er wolle die Anstrengungen auf Kernbereiche fokussieren, Kunden und Werbetreibende sollen wieder im Mittelpunkt stehen. „Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir leider Stellen streichen.“

Im vergangenen Jahr schrumpfte der Yahoo-Umsatz um 21,2 Prozent auf 6,32 Milliarden Dollar. Der Gewinn fiel um 14,8 Prozent auf 1,36 Milliarden Dollar.

Yahoo schlug einst ein Kaufangebot von Microsoft als zu niedrig aus, die Eigenständigkeit brachte dem Internet-Pionier jedoch kein Glück. Zuletzt versuchte das Management erfolglos, die milliardenschweren Beteiligungen in Asien loszuschlagen.