Yahoos Nummer zwei de Castro geht
Sunnyvale (dpa) - Yahoo-Chefin Marissa Mayer muss nach einem neuen Topmanager für die Umsetzung ihrer Strategie für den schwächelnden Internet-Pionier suchen.
Nach lediglich einem guten Jahr bei dem Konzern geht der fürs Tagesgeschäft verantwortliche Henrique de Castro, wie Yahoo am späten Mittwoch mitteilte. Ihm steht nun eine Abfindung zu, die laut Medienberichten über 40 Milionen Dollar betragen könnte.
Das Unternehmen nannte offiziell keine Gründe. In einer durchgesickerten internen E-Mail erklärte Mayer aber ganz offen, sie habe die „schwierige Entscheidung“ getroffen, dass de Castro Yahoo verlassen sollte. Dazu habe sie die Analyse der Firmenentwicklung im vergangenen Jahr bewogen. Im Zuge einer Management-Neuordnung würden künftig mehr Manager direkt ihr unterstellt sein.
De Castro galt schon länger als angezählt. Bereits im September hatte das US-Fachmagazin „Adweek“ berichtet, dass de Castros Job wackele. Mayer sei unzufrieden mit der Entwicklung der Werbeeinnahmen, hatte es geheißen. Diese waren trotz teurer Zukäufe wie der Blog-Plattform Tumblr bis zuletzt geschrumpft. Nach Informationen des „Wall Street Journal“ soll es häufiger Spannungen zwischen Mayer und de Castro gegeben haben.
Mayer hatte de Castro im Herbst 2012 kurz nach ihrem eigenen Wechsel von Google abgeworben. Bereits dort war der Manager leitend im Werbegeschäft tätig. De Castro gehörte zu den Spitzenverdienern bei Yahoo mit einem Gehaltspaket von 39,2 Millionen Dollar (28,8 Mio Euro) alleine im Jahr 2012.