Zuckerberg: Facebook arbeitet an „Gefällt mir nicht“-Knopf

Menlo Park (dpa) - Facebook arbeitet nach jahrelangem Zögern schließlich doch an einer Art „Gefällt mir nicht“-Knopf. Er scheint aber eher dafür gedacht zu sein, Mitgefühl bei bedauerlichen Ereignissen auszudrücken.

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„Die Menschen haben seit vielen Jahren nach einem „Dislike“-Button gefragt“, sagte Facebook-Chef Mark Zuckerberg bei einer Fragerunde in der Firmenzentrale. „Wir haben sie schließlich gehört und wir arbeiten daran und wir werden etwas einführen, was den Bedürfnissen der größeren Gemeinschaft entspricht.“

Gerade bei traurigen Ereignissen wie einer Flüchtlingskrise oder dem Tod eines Familienmitglieds sei es schwierig, einen „Gefällt mir“-Button zu drücken, sagte Zuckerberg. Deshalb sei es wichtig, den Nutzern mehr Optionen zu geben. Facebook hatte bisher erklärt, man sehe keinen Bedarf an einem universell einsetzbarem „Dislike“-Knopf - weil das für viel negative Stimmung sorgen könnte. Zuletzt kam die Frage in Deutschland allerdings unter anderem im Zusammenhang mit fremdenfeindlichen Kommentaren im weltgrößten Online-Netzwerk auf.

Auch in puncto Transparenz könnte es bald Änderungen geben: Seit Ende
August wird laut Facebook eine neue Funktion getestet, mit der
Gastgeber und andere Gästen nachvollziehen können, wer versendete
Veranstaltungseinladungen zur Kenntnis genommen hat, ohne darauf
explizit zu reagieren. Bislang gab es für Gäste die Optionen
„Zusagen“, „Vielleicht“ und „Absagen“. Nun bekommt der Veranstalter
auch mit, wer die Einladung gesehen hat. Ziel sei es, den Gastgebern
eine leichtere Eventplanung zu ermöglichen, sagte ein
Facebook-Sprecher. Die Funktion soll auf allen Plattformen einsehbar
sein, laut „International Business Times“ kann diese aber nicht in
den Privatsphäre-Einstellungen geändert werden. Facebook machte dazu
bislang keine Angaben. Im Netz stieß die neue Funktion auf Kritik.

In Antworten auf andere Fragen sagte Zuckerberg unter anderem, dass er an eine positive Rolle künstlicher Intelligenz in der Zukunft glaube und sich als werdender Vater für seine Tochter eine Welt ohne Krieg und unnötigen Schmerz wünsche.