Müngsten. Ein schöner Tag im Müngstener Brückenpark
Müngsten. · Der Müngstener Brückenpark bietet mit Fähre, Minigolf und Erlebniswegen entlang der Wupper Abenteuer für die ganze Familie.
Wo die Wälder noch rauschen und der Amboss erklingt, wo die Wupper wild woget – da ist der Müngstener Brückenpark. Er vereint all diese urtypischen Attribute, die das „Bergische Heimatlied“ so liebevoll beschreibt. Wer also fühlen will, was das schöne Bergische Land ausmacht, sollte unbedingt einen Ausflug in den Müngstener Brückenpark machen.
Die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands überspannt hier, genau zwischen Remscheid und Solingen, in 107 Metern Höhe das idyllische Tal der Wupper. Die ganze Familie kommt auf diesem ruhigen Fleckchen inmitten tiefer Wälder auf ihre Kosten: Picknicken auf den Wiesen ist ausdrücklich erwünscht, für das Sonnenbaden stehen Liegen parat. Planschen in der Wupper ist jedoch tabu.
Der Brückenpark selbst ist frei und kostenlos für jeden zugänglich. Besucher können hier einen schönen Urlaubstag vor der eigenen Haustür verbringen. Immer wieder fährt die S-Bahn 7, „Der Müngstener“, hoch oben über die Eisenbahnbrücke, an der momentan gearbeitet wird. Das dürfte vor allem die besonders technikbegeisterten Familienmitglieder. Im Folgenden fassen wir die Stationen des Brückenparks zusammen, der 2006 im Zuge der „Regionale“ von den drei bergischen Großstädten als gemeinsames Projekt errichtet wurde.
Der Diederichstempel
Wer ein kleines bisschen sportlich ist, sollte den Diederichstempel auf der Felsklippe besuchen. Von dort aus hat man eine wunderbare Aussicht auf die Brücke und die Wupper. Für so manches Paar war der siebeneckige Pavillon im neugotischen Stil bereits Kulisse für einen romantischen Heiratsantrag. Zahlreiche Liebesschlösser zieren den Tempel, den der wohlhabende Remscheider August Diederichs 1901 errichten ließ. Von der Stille hier sind auch die beiden Remscheider Schülerinnen Valeria Aspileiter (15) und Katharina Ulmann (15) angetan. „Man ist hier so schön für sich“, sagt Valeria. Nach einem Spaziergang durch den Brückenpark genießen die beiden nun bei Weintrauben aus der Lunchbox den Ausblick.
Der Schaltkotten/Eventschmiede
Ein Hai, eine Stele, ein Hämmern: Der Schaltkotten erinnert noch heute an die einst blühende Industrielandschaft. Seit 1574 wurde hier geschliffen, später geschmiedet – unter anderem schwere Remscheider Werkzeuge wie Beitel und Bohrer. Heute arbeitet hier Schmied Michael Bauer-Brandes. Er bietet Workshops für Interessierte an. Am Schaltkotten können sich Besucher zudem für kleines Geld eine Erinnerungsmedaille prägen. Die Wasserkraft der Wupper wird bis übrigens heute genutzt: Sie treibt in Höhe des Schaltkottens eine Turbinenanlage an und erzeugt Strom, der ins öffentliche Netz eingespeist wird.
Das Haus Müngsten
Das von der Lebenshilfe betriebene Haus Müngsten fällt schon von weitem durch seine besondere Fassade auf: Die rostbraune Patina ist Absicht – in Anlehnung an die Industriekultur. Restaurant, Café und Bistro laden zum Verweilen ein. Auf der Terrasse stärken sich Wanderer und Familien nach der Erlebnistour durch den Brückenpark gern mit Kuchen, Schorle oder Waffeln.
Der Spiel- und Erlebnispfad
Wer schon immer mal eine Leiter bis zum Himmel erklimmen wollte, sollte sich auf den Spiel- und Erlebnispfad begeben. Vom Brückenpark aus führt ein Weg 850 Meter hoch in den Wald. Dort können Kinder – und natürlich auch junggebliebene Erwachsene – in einem Netz klettern oder eine nie enden wollende Kurvenrutsche hinabgleiten. Persönliche Erfahrung: Das macht richtig Spaß. Tipp: Von dort aus ist es nicht mehr weit zum Solinger Bahnhof Schaberg. Monika Pleger und Ralf Hogreve versorgen die Wanderer mit Eiskaffee, Bratkartoffeln und Schnitzeln.
Das Müngstener Rätsel
Der Müngstener Brückenpark gibt den Besuchern Rätsel auf – in Form von Metallplatten. Wer die Lösung finden möchte, muss sich auf die Suche machen. Zu jeder Frageplatte gibt es irgendwo im Park einen Zwilling. Finden Sie ihn?
Die Minigolf-Anlage
Wie wäre es mit einer Runde Minigolf? Die Familie Böhm betreibt seit Jahrzehnten eine kleine Anlage unter der Müngstener Brücke. Natürlich gibt es hier auch Eis, gebrannte Mandeln und den guten, alten bergischen Zwieback.
Die Schwebefähre
Muskelarbeit ist hier gefragt: Bei schönem Wetter pumpen die Besucher die Schwebefähre auf Drahtseilen zum anderen Ufer und zurück – keine Sorge, immer in Begleitung eines Fährmanns. Florian Döllz ist einer von dreien, die das Gefährt über die Wupper bewegen dürfen. Das Fitnessstudio spart er sich so allemal. Hunde, Rollstühle und Kinderwagen werden kostenlos ans andere Ufer befördert, Kinder von 3 bis 15 Jahren zahlen 50 Cent, Erwachsene 1 Euro. Hannelore Cardinal und Rüdiger Bohns aus Wuppertal pumpen derweil fleißig die Fähre hin und zurück – und haben auch jede Menge Spaß dabei. „Nun schauen wir mal, ob es denn im Haus Müngsten Pflaumenkuchen gibt“, freut sich Bohns auf einen gelungen Abschluss im bergischen Freiluftparadies.