Radwege in Krefeld Einsatz für mehr Radfreundlichkeit

Der ADFC Krefeld schlägt der Stadt kontinuierlich Verbesserungen vor. Ein Grundkonzept ist mittlerweile vorhanden, hat aber laut Organisatoren noch Lücken.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Die Frustration ist Andreas Domanski und Karl-Heinz Renner anzumerken. Die beiden Sprecher des „Fahr Rad!“-Aktionskreises in Krefeld und Vorstandsmitglieder des ADFC Krefeld wollen Krefeld endlich zu einer fahrradfreundlicheren Stadt machen. „Das Potenzial ist definitiv vorhanden, aber es wird einfach zu wenig dafür getan“, stellt Renner klar. Im vergangenen Jahr wurde auf dem Krefelder Radschlag-Tag nun der Stein ins Rollen gebracht.

Zusammen mit den Mitgliedern im Verein sowie interessierten Bürgern und Vertretern aus Politik und Verwaltung soll eine Fahrrad-Verkehrswende her. Damit das gelingt, kam es im April 2018 zu einer ersten Vorlage eines Vier-Phasen-Plans. Mittlerweile wurde der Entwurf zum achten Mal korrigiert und verbessert.

Der ADFC befindet sich in Gesprächen mit den Parteien und zeigte Oberbürgermeister Frank Meyer bei einer Radtour durch die Innenstadt die Mängel auf. Domanski sagt: „Die Verwaltung ist aufgeschlossen und zeigt sich interessiert. Ein Grundkonzept mit Fahrradstraßen quer durch die Stadt ist auch vorhanden, jedoch gibt es schlichtweg zu viele Lücken.“

Domanski spielt dabei auf die drei Radachsen von Hüls nach Fischeln, von Forstwald nach Uerdingen sowie aus der Innenstadt in Richtung Traar an. Um Radfahrern einen durchgängigen Verkehr zu ermöglichen, müssten nervige Wartezeiten an den Ampelschaltungen weg, schlecht zu befahrene Straßen sollten verbessert werden. Zudem mangele es an Abstellmöglichkeiten für Fahrräder in der Innenstadt. Die Gefahr, dass ein teures Rad geklaut werden könnte, schreckt viele von einem Umstieg aufs Fahrrad ab, meint Domanski und sagt: „Wir haben manchmal das Gefühl, dass der Fahrradverkehr nachteilig behandelt wird. Die Ampeln sind mit dem Ziel geschaltet, den Autoverkehr zu verflüssigen, Radfahrer müssen Leidensfähigkeit beweisen.“

Ihr Plan sieht daher vor, diese Missstände in vier parallel verlaufenden Phasen zu beheben. Ganz oben auf der Agenda steht die Sanierung von zentralen Radstraßen. Als Beispiel dient die Königsstraße, die nach Ansicht des ADFC in beide Richtungen für den Radverkehr geöffnet werden könnte. Die Petersstraße, die eigentlich als Rad-Alternative zum Ostwall dient, sei so sanierungsbedürftig, „dass die Leute dann lieber auf dem Ostwall fahren“, sagt Renner.

In Phase zwei geht es vor allem darum, vorhandene Radachsen wieder für die Bevölkerung sichtbar zu machen. Domanski: „Es bringt nichts, wenn man einfach nur Schilder aufstellt. Das ist ein Prozess, den man begleiten muss.“ Die Schritte drei und vier zielen auf die Erschließung von neuen Wegen, wie die Begleitung der A57 auf „grünen Wegen“ wie dem Hermann-Kresse-Weg ab. Fragen, die den ADFC dort beschäftigen, sind zudem, ob bei der Anbindung Krefelds nach Venlo an einen Lückenschluss mit der Krefelder Promenade gedacht wird, oder wie eine attraktive Verbindung vom Ende der Krefelder Promenade in Uerdingen nach Duisburg aussieht.