Havarie vor Monheim Gasöl tritt aus havariertem Schiff aus

Monheim/Dormagen. · Bei Kilometer 718 stießen die beiden Frachter zusammen. Die Ursache ist unklar. Ein Mann wurde leicht verletzt.

Zwei Frachtschiffe sind gestern morgen auf dem Rhein frontal zusammengestoßen. Beide wurden am Bug erheblich beschädigt. 

Foto: RP/Patrick Schüller

Gestern morgen, kurz vor sieben Uhr. Es ist noch dunkel. Die Monheimer Feuerwehr rückt mit Lösch- und Mehrzweckboot aus. In Höhe des Rheinkilometers 718 sind aus bislang unbekannter Ursache zwei Frachtschiffe frontal zusammengestoßen. Der 53 Jahre alte Schiffsführer des Tankmotorschiffs hat sich bei einem Sturz leicht verletzt. Die Schiffe haben Diesel und Gas geladen. Die Einsatzleitung liege beim Rhein-Kreis-Neuss, erläutert Schlender, da die Zuständigkeit ab Flussmitte gilt.

Aus dem Tankschiff sind etwa etwa 2000 Liter Gasöl in den Fluss geströmt, heißt es bei der Wasserschutzpolizei. Um eine Ausbreitung auf die Düsseldorfer Häfen zu verhindern, werden deshalb mehrere Einfahrten mit Ölschlängeln durch die Feuerwehr verschlossen. Beide Schiffe bekommen am Nachmittag die Erlaubnis, Werften in Köln bzw. Duisburg anzulaufen. Sie sind beschädigt, aber fahrtüchtig.

Die Wasserschutzpolizei hat als Unfallzeitpunkt 6.37 Uhr notiert. Bei Dunkelheit sei es laut Bericht kurz vor Zons zu der Frontalkollision eines Tankmotorschiffs mit einem Gütermotorschiff gekommen. Ein paar Meter weiter bleiben die Schiffe stehen und gehen kurzzeitig vor Anker. Der Unfall löste einen Großeinsatz aus.

Die Ortsgruppe Dormagen der DLRG ist mit zwei Bootsführern und zwei Wasserrettern um kurz nach halb acht Uhr am Rheinufer in Zons. „Neben der Sicherung der eingesetzten Kräfte hatten wir auch den Auftrag nach ausgetretenen Betriebsstoffen und Ladung zu suchen“, erklärte Sprecher Jörg Dittmar.

Das Tankmotorschiff unter deutscher Flagge ist mit Gasöl beladen, einem Vorprodukt in der Diesel- und Heizölherstellung. Das 110 Meter lange Schiff kommt aus Spay in Rheinland-Pfalz und ist am Morgen vom Hafen in Köln gestartet. Das ausgelaufene Gasöl beschäftigte die Feuerwehr Düsseldorf noch über Stunden. Einsatzkräfte, die sich auf dem Rückweg von der Unterstützung bei der Schiffskollision befanden, stellten in Höhe von Himmelgeist die Verschmutzung des Gewässers fest.

Einsatzkräfte verschließen
Häfen mit Ölsperren

Daraufhin begeben sich mehrere Einheiten land- und wasserseitig zur Schadensstelle. Rund 50 Einsatzkräfte sind damit beschäftigt, die Einfahrten zum Medienhafen, dem Löricker Hafen, den Gastronomieschiffen am Rober-Lehr-Ufer, dem Volmerswerther Hafen sowie dem Yachthafen an der Rotterdamer Straße mit speziellen Ölschlängeln zu verschließen. Dies erfolgt zu einem vom Land aus aber auch zu Wasser mit verschiedenen Booten der Feuerwehr. Ein Ausbringen der Ölsperren im Rheinstrom kann aufgrund der hohen Fließgeschwindigkeiten nicht erfolgen. Am frühen Nachmittag ist der Ölteppich am Robert-Lehr-Ufer vorbeigezogen und erstreckt sich von dort aus stromabwärts in Richtung Düsseldorfer Norden.

Das niederländische Gütermotorschiff ist mit 1500 Tonnen Sojaschrot geladen. Durch die Kollision werden das deutsche Tankmotorschiff und das niederländische Gütermotorschiff im Bugbereich stark beschädigt. Zurzeit wird geklärt, wie hoch der Schaden ist und ob die beiden Schiffe weiterfahren können. Der Schiffsverkehr auf dem Rhein wurde zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt.

Die Wasserschutzpolizei ist mit zwei Booten aus Düsseldorf und Köln vor Ort. „Es laufen Untersuchungen und Befragungen, auch von Zeugen auf den vorbeifahrenden Schiffen“, so Stefan Bersin von der Wasserschutzpolizei.

Die schwimmenden Ölsperren werden in den nächsten Tagen in Abstimmung mit dem Umweltamt der Landeshauptstadt eingeholt und entsorgt, kündigt Düsseldorfs Feuerwehrsprecher Christopher Schuster an. Am Einsatz sind Kräfte aus dem Rhein-Kreis Neuss, dem Kreis Mettmann, aus Düsseldorf und Köln sowie der Werkfeuerwehr Chempark beteiligt.