Update zur Kollision bei Zons Schiffe kollidieren auf dem Rhein

Zons. · Ein Tank- und ein Gütermotorschiff sind am Montag bei Zons frontal zusammengestoßen.

Stark beschädigt wurden die beiden Schiffe bei deZusammenstoß auf dem Rhein. Sie fuhren gestern in zwei Werften.

Foto: Wasserschutzpolizei Duisburg

Ein ungewöhnlicher Unfall auf dem Rhein, der selbst die erfahrenen Beamten der Wasserschutzpolizei in Duisburg verblüffte, ereignete sich am Montag Morgen auf dem Rhein: Dort sind zwei Schiffe bei Stromkilometer 718 frontal zusammengestoßen. Die Ursache des Unfalls war auch am Nachmittag noch unklar. Der 53 Jahre alte Schiffsführer des Tankmotorschiffs wurde dabei durch einen Sturz leicht verletzt, konnte aber an Bord bleiben. Aus dem beteiligten Tankschiff strömten etwa 2000 Liter Gasöl in den Fluss. Um eine Ausbreitung auf die Düsseldorfer Häfen zu verhindern, wurden mehrere Einfahrten durch die Feuerwehr mit Ölschlängeln verschlossen. Beide Schiffe bekamen am Nachmittag die Erlaubnis, Werften in Köln bzw. Duisburg anzulaufen. Sie sind beschädigt, aber fahrtüchtig.

Die Wasserschutzpolizei hat als Unfallzeitpunkt 6.37 Uhr notiert. Bei Dunkelheit kam es kurz vor Zons zu der Frontalkollision eines Tankmotorschiffs mit einem Gütermotorschiff. Ein paar Meter weiter blieben die Schiffe stehen und gingen vor Anker. Der Unfall löste einen Großeinsatz aus: Viele Kräfte aus dem Rhein-Kreis Neuss, dem Kreis Mettmann, aus Düsseldorf und Köln sowie der Werkfeuerwehr Chempark waren beteiligt. Die Ortsgruppe Dormagen der DLRG war mit zwei Bootsführern und zwei Wasserrettern um kurz nach halb acht am Rheinufer in Zons. „Neben der Sicherung der eingesetzten Kräfte hatten wir auch den Auftrag nach ausgetretenden Betriebsstoffen und Ladung zu suchen“, erklärte Pressesprecher Jörg Dittmar.

Das Tankmotorschiff unter deutscher Flagge war mit Gasöl beladen, einem Vorprodukt in der Diesel- und Heizölherstellung. Das 110 Meter lange Schiff kam aus Spay in Rheinland-Pfalz und war morgens vom Hafen in Köln gestartet.

Ausgelaufenes Gasöl beschäftigte die Feuerwehr über Stunden

Das ausgelaufene Gasöl beschäftigte die Feuerwehr Düsseldorf über Stunden: Einsatzkräfte, die sich auf dem Rückweg von der Schiffskollision befanden, stellten in Höhe Himmelgeist die Verschmutzung des Gewässers fest. Daraufhin begaben sich mehrere Einheiten zur Schadensstelle. Rund 50 Einsatzkräfte der Feuerwehr verschlossen die Einfahrten zum Medienhafen, dem Löricker Hafen, den Gastronomieschiffen am Rober-Lehr-Ufer, dem Volmerswerther Hafen sowie dem Yachthafen an der Rotterdamer Straße mit speziellen Ölschlängeln. Dies erfolgte zu einem vom Land aus aber auch zu Wasser mit verschiedenen Booten der Feuerwehr. Die Ölsperren konnten im Rhein wegen der hohen Fließgeschwindigkeit nicht ausgebracht werden. Am frühen Nachmittag war der Ölteppich am Robert-Lehr-Ufer vorbeigezogen und erstreckte sich von dort aus stromabwärts in Richtung Düsseldorfer Norden.

Das Gütermotorschiff hatte 1500 Tonnen Sojaschrot geladen. Durch die Kollision wurden das deutsche Tankmotorschiff und das niederländische Gütermotorschiff am Bug stark beschädigt. Zurzeit wird geklärt, wie hoch der Schaden ist. Der Schiffsverkehr auf dem Rhein wurde nicht beeinträchtigt. Die Wasserschutzpolizei war mit zwei Booten aus Düsseldorf und Köln vor Ort. „Es laufen Untersuchungen und Befragungen, auch von Zeugen von vorbeifahrenden Schiffen“, so Stefan Bersin von der Wasserschutzpolizei.