Wenn es schneit Winterdienst in Krefeld - Um 3.30 Uhr rücken Streuwagen aus
Krefeld · Bis zu 80 GSAK-Mitarbeiter kümmern sich um den Winterdienst in Krefeld. Die WZ erklärt, wie die Gruppe arbeitet.
Als die WZ bei der Gesellschaft für Städtereinigung und Abfallwirtschaft Krefeld (GSAK) anruft, befinden sich die Mitarbeiter des Fuhrparks gerade in einer Besprechung. „Sie bereiten den Winterdienst für morgen vor“, lässt eine Mitarbeiterin wissen. Wobei dieses „Morgen“ tief in der Nacht beginnt: Ab 3.30 Uhr rücken die Streufahrzeuge am Betriebshof in Linn aus, damit die Auto- und Radfahrer auf Krefelds Straßen nicht ins Rutschen geraten.
„Wir bekommen den Wetterbericht um 10 Uhr morgens und beginnen dann mit den Planungen“, berichtet Jörg Frass, stellvertretender Leiter des Fuhrparks. Am Montag lautet die Prognose: Nachts um die Null Grad, leichter Schneefall bis 0,5 Zentimeter oder Schneeregen. „Dann wird’s glatt. Unsere neun Großstreuer werden deshalb ausrücken“, kündigt Jörg Frass an. Zeitgleich kommen die sechs Kleinkehrmaschinen zum Einsatz. Sie sind vor allem für Radwege zuständig.
Bis zu 80 Mann bringt der Winterdienst auf die Straße
Ein Auto- oder Motorradfahrer, der sich am Morgen über eine glatte Fahrbahn ärgert, befindet sich dann offensichtlich nicht auf einer Straße der Streustufe 1: Darunter fallen die Hauptverkehrsstraßen, die als erstes gestreut werden – also zum Beispiel Europaring, Ostwall, Rheinstraße. Davon abgehende Straßen fallen unter die Stufe 2 – alle anderen (Sackgassen, Anliegerstraßen) unter die Stufe 3. Und diese sehen den Streuwagen erst zum Schluss oder gar nicht: Hört es auf zu frieren und es gibt keine Glätte mehr, wird der Einsatz um 10 Uhr morgens abgebrochen.
Bis zu 80 Mann (Frauen sind tatsächlich nicht dabei) kann die GSAK im Winterdienst auf die Straße bringen. Allerdings nicht alle auf einmal: Es gibt einen Früh- und einen Spätdienst. Und außerdem die Handkolonne, die ab 4 Uhr morgens in Rufbereitschaft versetzt wird. Sie ist für das Kehren und Streuen der Übergänge und Gehwege zuständig.
Apropos Streuen: Gegen glatte Straßen geht die Städtereinigung mit Salz vor, abstumpfende Mittel wie Granulat kommen nur auf Gehwegen zum Einsatz. Je nach Temperatur wird mal mehr, mal weniger Salz verwendet. „Das lässt sich am Fahrzeug dosieren“, berichtet der stellvertretende Fuhrparkleiter. Zehn Gramm pro Quadratmeter kommen bei schwachem Frost auf die Straße, bei Temperaturen weit unter null Grad sind es bis zu 40 Gramm.
Bisher ist der Winter sehr mild verlaufen, genügend Streusalz liegt noch auf Lager. „Bei einem Volleinsatz streuen wir 180 bis 200 Tonnen“, sagt Frass. Das Lager umfasst insgesamt 2300 Tonnen.
Die in Krefeld eingesetzten Fahrzeuge werden nicht nur im Winter gebraucht: Schneepflüge vorne können an Kehrmaschinen ebenso montiert werden wie Aufsätze für das Salz im hinteren Bereich. Wenn der Schneefall gering ist, wird lediglich die Drehrichtung der Bürsten an den Kehrmaschinen verändert: Normalerweise kehren sie zur Maschine hin, leichten Schnee dagegen fegen sie einfach zur Seite weg. Dass dieser dabei auch schon mal auf dem benachbarten Radweg landet, sei leider nicht zu vermeiden, sagt Frass: „Irgendwo muss er ja hin.“
„Unser Schneeeinsatz Anfang der vergangenen Woche hat gut funktioniert“, stellt Jörg Frass zufrieden fest. Vier Zentimeter waren da gefallen. Der Wetterbericht, auf den man zwingend angewiesen sei, habe ganz genau gestimmt. Abends bis 23 Uhr habe die Spätschicht gearbeitet, die Frühschicht habe dann ab 3 Uhr weitergemacht. Offenbar mit Erfolg: „Ich habe anschließend nichts Negatives gehört.“ Dies könne bei starkem Schneefall auch anders sein: „Ab einer gewissen Höhe wird das zum Problem.“ Nicht nur die Fahrbahnen, sondern auch die Straßenbahnschienen können dann oft nicht so schnell geräumt werden wie gewünscht. Sollte dies mal passieren, hofft Jörg Frass auf Verständnis: Alle Krefelder Straßen gleichzeitig kann der Winterdienst nicht frei bekommen.