Haus Drabben in St. Hubert Studenten entwickeln Hitzeschutzkonzept

Kreis Viersen · Zusammen mit der Hochschule Niederrhein hat die Lebenshilfe Kreis Viersen für das Haus Drabben in St. Hubert ein Hitzeschutzkonzept entwickelt. Unter anderem gibt es ein Sensornetzwerk.

Die Bewohner des Hauses Drabben freuen sich über die Maßnahmen, die die Temperaturen im Gebäude senken.

Foto: Norbert Prümen

(tre) In Sachen Hitzeschutz hat die Lebenshilfe Kreis Viersen für die von ihr betriebenen Häuser, in denen insgesamt 350 Menschen leben, schon einiges getan. Es gab Einzelmaßnahmen wie Verschattungen durch Rollläden als auch energetische Verbesserungen durch den Austausch von Fenstern und Türen, die auch Hitze abhalten. Doch nun ging es weiter.

„Wir haben uns entschlossen, ein generelles Konzept zu entwickeln, und haben uns dafür fachliche Unterstützung gesucht“, sagt Michael Behrendt, Geschäftsführer der Lebenshilfe Kreis Viersen. Das war in diesem Fall die Hochschule Niederrhein. Mit Studierenden aus dem dem Masterstudiengang Energiewirtschaftsingenieurwesen wurde das Thema Hitzeschutz angegangen. Die Studenten Kristin Batke, Adrian Kauertz und Pascal Zurmahr entwickelten für das Haus Drabben in St. Hubert ein Hitzeschutzkonzept. Das Pilotprojekt stellten die drei nun vor, wobei die erste Umsetzung bereits erfolgt ist, und zwar in Form eines im Februar installierten Sensornetzwerkes.

„Wir haben mit drei Aufgabenbereichen gearbeitet. Das waren neben dem Sensornetzwerk die Photovoltaikanlage und die Kälteleistung“, erläutert Batke. Die Studenten setzten sich mit den gewünschten Parametern auseinander und entschieden sich für ein Sensorensystem, das sie in den fünf Gruppen von Haus Drabben in den Gruppenräumen, den Medizinschränken und den Kühlschränken installierten. Bei den beiden letztgenannten Installationsorten entfällt nun aufgrund der regelmäßigen Temperaturkontrolle das analoge Messen und Dokumentieren der Temperaturen. Beides Dinge, die vorgeschrieben sind. „Es ist eine Arbeitserleichterung für unsere Mitarbeiter“, sagt Behrendt.

Damit aber nicht genug. Wird die Temperatur von 26 Grad in den Gruppenräumen überschritten, gibt es eine Meldung der Stufe Gelb, und bei einem Anstieg über 30 Grad folgt Stufe Rot. Damit können die Mitarbeiter Maßnahmen einleiten.

Des Weiteren beschäftigten sich die Studenten mit der Möglichkeit der Installation einer PV-Anlage auf dem Dächern von Haus Drabben. Ihr Ergebnis: 142 Module mit der Photovoltaikanlagenleistung von 63,9 Kilowatt Peak, was einem jährlichen Energieertrag von 51633 Kilowattstunden entspricht, könnten für eine Autarkiequote von 52,14 Prozent sorgen. Die Eigenverbrauchsquote liegt bei 87,54 Prozent. In Sachen Kälteleistung errechneten die Studenten, dass die PV-Anlage eine Klimaanlage für das Haus Drabben zu 100 Prozent decken könnte.

Behrendt wünscht sich, dass das Sensornetzwerk des Pilotprojektes auch auf die weiteren Häuser der Lebenshilfe übertragen wird. Außerdem soll die PV-Anlage für Haus Drabben noch in diesem Jahr realisiert werden.