Lossprechung im Kreis Viersen 22 Anlagenmechaniker losgesprochen

Kreis Viersen · Langeweile kennen die 22 neuen Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik im Handwerk des Kreises Viersen nicht. „Wir machen jeden Tag etwas anderes“, sagt der Jahresbeste Oliver Waters. Die Innung für Sanitär- und Heizungstechnik sprach die jungen Fachkräfte jetzt los.

Gesellen in einem vielseitigen Handwerk: Die Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Kreis Viersen sprach in Anrath die bisherigen Auszubildenden los. Foto: Kreishandwerkerschaft

Foto: Kreishandwerkerschaft

(msc) Das Sanitär- und Heizungshandwerk im Kreis Viersen hat 22 junge Leute in den Gesellenstand erhoben. Obermeister Michael Smeets sprach sie in der Hausbrauerei Schmitz-Mönk in Anrath los. Als Jahrgangsbester hatte Oliver Waters die Gesellenprüfung abgeschlossen. Das teilt die Kreishandwerkerschaft Niederrhein mit.

Der 22-jährige Oliver Waters beschreibt, was für ihn den Reiz des Berufs als Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) ausmacht: Oft hätten alte Badezimmer aus der Mode gefallene Fliesen, eine unmoderne Dusche, in die Jahre gekommene Sanitärobjekte. Dann mache sich jemand wie er an die Arbeit, renoviere alles, erneuere die Rohre und gestalte das Mobiliar modern. Und bald darauf erinnere nichts mehr an das angegraute Bad, das sich inzwischen eher in eine Wellness-Oase verwandelt habe. Oliver Waters findet zwar auch Wärmepumpen und Gas-Brennwerttechnik interessant, aber die Sanierung von Bädern sei besonders spannend. „Es ist einfach toll, wenn man erst das alte Badezimmer sieht – und drei Wochen später ist alles neu“, sagt er.

Oliver Waters hat das SHK-Handwerk früh kennengelernt. Sein Vater Frank hat einen Fachbetrieb in Viersen-Dülken, und seit seinem 15. Lebensjahr sei er immer wieder in den Ferien mit auf die Baustellen gefahren, so Oliver Waters. Seine Ausbildung absolvierte er teilweise im elterlichen Betrieb und teilweise in zwei anderen unterschiedlich großen Unternehmen in Mönchengladbach.

Hinter dem jungen Dülkener belegte Dustin Brennscheidt bei der Gesellenprüfung den zweiten Platz in der Jahresbestwertung. Der Nettetaler wurde im Betrieb von Ralf Eßer in Krefeld ausgebildet. Den beiden Jahrgangsbesten und allen anderen bisherigen Auszubildenden rief Willlichs Bürgermeister Christian Pakusch (CDU) zu: „Respekt! Sie alle haben meinen großen Respekt für das, was Sie erreicht haben.“ Er verwies darauf, dass es 328 Ausbildungsberufe in Deutschland gebe. „Wenn wir noch Weltmeister in etwas sind, dann ist das die Berufsausbildung“, betonte Pakusch.

Dem stimmte Obermeister Michael Smeets zu. „Ab jetzt sind Sie als Gesellen geachtet, aber auch gefordert“, sagte Smeets und verwies darauf, dass die Anforderungen im SHK-Handwerk stark gestiegen seien. „Die Technisierung unseres Handwerks stellt viele altgediente Handwerksmeister auf eine harte Probe.“ Die jetzt losgesprochenen Anlagenmechaniker hätten mit der abgeschlossenen Ausbildung ein gutes Fundament für ihren weiteren Berufsweg – und der könne durchaus in die Selbstständigkeit führen: Viele erfolgreiche Betriebe suchten in den nächsten Jahren einen Nachfolger, so der Obermeister.