Ostern in Neersen Neersener kommen beim Osterfeuer miteinander ins Gespräch

Neersen · Etwa 250 Schaulustige kamen zum Osterfeuer nach Neersen. Gastgeber war die St.-Sebastianus-Bruderschaft, die einige Auflagen einzuhalten hatte.

Am Minoritenplatz in das Osterfeuer entzündet.

Foto: Norbert Prümen

Das Neersener Osterfeuer am frühen Sonntagabend ist diesmal eher ein „Osterfeuerchen“ gewesen: Das lag an den strengen Auflagen, die die Schützen der St.-Sebastianus-Bruderschaft Neersen einzuhalten hatten. Die Menge des Brennmaterials war auf zwei Kubikmeter begrenzt. Außerdem musste ein größerer Abstand zur Friedenseiche eingehalten werden. Auf die Wettervorhersage, die starken Regen prognostizierte, reagierten die Schützen, indem sie im Wahlefeldsaal Tische und Stühle aufstellten. Punkt 18 Uhr sollte sich zeigen, dass dies eine weise Entscheidung war: Es fing an zu regnen.

Etwa 250 Menschen waren es, die sich das Neersener Osterfeuer nicht entgehen lassen wollten. Die Musik musste diesmal vom Band kommen, weil die Flöthbachtaler sich kurzfristig krankgemeldet hatten. Pfarrer Markus Poltermann hatte einen Anschlusstermin, sodass der offizielle Teil kürzer war als sonst. In der Kirche wurde das Feuer der Osterkerze geholt. Patrick Major vom Neersener Löschzug der Willicher Feuerwehr entzündete den Holzhaufen mit einem Gasbrenner.

Das Osterfeuer ist immer auch eine Gelegenheit, dem Feiertag in den eigenen vier Wänden zu entkommen und mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen. Damit es für die Kinder nicht langweilig wurde, konnten sie Stockbrot backen. Darum kümmerte sich unter anderem Ex-Königin Steffi Penner.

Die St.-Sebastianus-Bruderschaft Neersen hat immer mehr Auflagen zu erfüllen, was aber auf die Stimmung keinen Einfluss hatte – die war nämlich gut. Henriette Hellwig musste kurz vor dem Entzünden des Osterfeuers bei der Flugaufsicht anrufen und Bescheid geben, dass es jetzt gleich losgeht.

Das Osterfeuer ist immer auch eine Gelegenheit für das Königshaus, sich den Menschen zu präsentieren. Das war jetzt nicht anders. König Stefan Broekmann, der die Osterkerze von der Kirche zum Minoritenplatz tragen durfte, war da, ebenso wie seine Minister Daniel Neuenhüsges und Jürgen Klinksiek. Eine Besonderheit in diesem Jahr: Der König gehört der achtköpfigen Generalität an. Die sah sich personell nicht in der Lage, den Wachzug aus ihren Reihen zu stellen. Der König wurde in Alt-Willich fündig: Sein Königszug besteht aus Mitgliedern der Willicher Schützenzüge „Benehmt euch“ und „Lustige Buben“. Er selber ist – passives – Mitglied bei den „Lustigen Buben“.

Im Wahlefeldsaal wurde die Partie Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund übertragen. Die Schützen merkten schnell, dass es da nichts zu sehen gab, was ihr Fußballerherz erfreut hätte. Heike Küppers jedenfalls war gut gelaunt, und das hatte einen guten Grund. Sie ist Kassiererin der Neersener Sebastianer, und sie hat folgende erfreuliche Erfahrung gemacht: „Das Osterfeuer lohnt sich unter finanziellem Aspekt jedes Mal.“