Wahrzeichen komprimiert In Vorst wird Heimat verschenkt

Vorst · Unter dem Titel „Voorsch os Heimat verschenken“ bietet der Heimatverein Vorst ein Stück Heimat zum Mitnehmen an. Ein Angebot, das sich einer regen Nachfrage erfreut.

Heinz-Josef Köhler und Heinrich Stieger (v. l.) stehen am mit Heimat-Produkten dekorierten Schaufenster.

Foto: Norbert Prümen

Wer einen Vorster nach den markanten Gebäuden und typischen Symbolen für Vorst fragt, der bekommt eine ganze Reihe von Antworten zu hören. Da wären zum einen die Herrenhäuser Brempt, Raedt, Donk und Neersdonk sowie der Berfes vom Gelleshof. Dazu kommen das Heimathaus, das Rathaus, der Bahnhof, der Pascherhof und die beiden Kirchen. Nicht zu vergessen sind das Vorster Wappen, der Vörschter Frosch, die Maartpomp, der Maibaum, das Schützen-, Martins- und Friedensdenkmal, der Kreuzweg und natürlich die Schleck. Der ein oder andere wird noch die markanten Windräder ins Spiel bringen. Das alles stellt für den Vorster ein Stück Heimat dar – und die gibt es dank des Vorster Heimatvereins komprimiert auf eine Transportgröße zum Mitnehmen für Daheim. Unter dem Titel „Voorsch os Heimat verschenken“ hat der Heimatverein eine Reihe von Edelstahlobjekten kreiert, die die Wahrzeichen von Vorst als Silhouette tragen beziehungsweise mit denen als Ausschnitte gearbeitet wird.

Wer derzeit vor dem Fenster vom Heimathaus an der Kuhstraße 6 in Vorst stehen bleibt, der kann die ganz Kollektion auf einen Blick sehen. Dazu gehören eine 1,20 Meter lange Skyline, eine Wanduhr, ein Schlüsselbrett, eine einen Meter hohe Feuersäule, eine Tischleuchte und zwei Kerzensäulen in verschiedenen Größen. „In Sachen der Skyline bieten wir die Windräder zum Montieren an. Sie gehören ja zu Vorst, sind aber nicht jedermanns Sache. Wir haben uns gedacht, ein jeder kann dann frei entscheiden, ob er sie mit anbringt oder nicht“, sagt Heinrich Stieger.

Auslöser war 80. Geburtstag des Schriftführers des Heimatvereins

Der zweite Vorsitzende des Heimatvereins Vorst hat dabei direkt einen tollen Tipp, den er selber daheim umgesetzt hat. Die Windräder sind an der Wand montiert und die Silhouette, mit Beleuchtung ausgestattet, davor. Das ergebe ein wunderschönes plastisches Bild, bemerkt er.

Stieger war es auch, der hinter den markanten Entwürfen steht. Der Auslöser für alles war der 80. Geburtstag von Wolfgang Arretz, dem Schriftführer des Heimatvereins Vorst. „Wir suchten ein passendes Geburtstagsgeschenk. Es sollte etwas Originelle sein, das zudem einen Heimatbezug haben sollte“, erinnert sich Heimatverein-Vorsitzender Heinz-Josef Köhler. Das war im Frühsommer vergangenen Jahres. Vor dem Hintergrund des runden Geburtstages im August war der Zielpunkt gesetzt. „Bei uns braucht es schon einmal etwas länger, aber in diesem Fall musste es bis zum Geburtstag fertig sein“, sagt Köhler lächelnd.

Inspiriert von den Autoaufklebern, die es in etlichen Städten und Gemeinden mit der entsprechenden Skyline gibt, setzte sich Stieger daheim hin und entwarf. Dann stellte sich die Frage, wer so etwas machen könnte. Man besuchte die Kempener Firma BDM und war erstaunt, welche Möglichkeiten der individuellen Fertigung aus poliertem Edelstahl gegeben waren. Die erste Silhouette wurde in Auftrag gegeben. Den Prototyp packte Arretz dann an seinem Geburtstag aus und strahlte. Die Freude war riesengroß. „Ich glaube, es sind gerade die vielen kleinen Dinge, die wir eingebaut haben. Sie ergeben ein wunderschönes Gesamtbild, angefangen von der Station II in Sachen Kreuzweg bis hin zu den Vorster Adelssitzen in Form der Herrenhäuser“, sagt Stieger. Dazu kommen die Zusatzschmankerln, wie die mit der Fernbedienung ausgestattete Beleuchtung für die Silhouette oder der Grillaufsatz für die Feuertonne.

Was den Heimatverein freut, ist die gute Nachfrage. „Die Uhr haben wir schon mehrfach verkauft. Auch die kleinen Kerzensäulen sind stark nachgefragt“, sagt Köhler. Die Heimat ist aber nicht nur in Vorster Haushalten anzutreffen. Es ging auch schon ins Sauerland. Preislich geht es bei 45 Euro für die kleine Kerzensäule los und endet bei 230 Euro für die Feuertonne.

Ein Stückchen Heimat geht aber auch preiswerter. Der Heimatverein hat ein Plakat mit kunstvoll angeordneten Wörtern in Vöörschter Platt herausgebracht. Sie reichen vom „Schöddelplack“ bis zum „Suupsack“. Köhler ist sich sicher, dass, wenn man das Plakat vor Augen habe, dies zum Platt sprechen animieren werde. Wenn es in Sachen Übersetzung des Vorster Platt ins Hochdeutsche noch hapern sollte, so kommt Ende des Monats das passende Wörterbuch heraus, hinter dem ebenfalls der Heimatverein steht.