Blickfang in Kaarst-Vorst Schöpfungsfenster lädt in Vorst zur Inspiration ein

Vorst · Ein Werk des Kölner Glasmalers und Grafikers Clemens Hillebrand stammt zwar schon aus dem Jahr 2002, lädt aber erst jetzt als neue Inspirationsquelle zum Betrachten in Sankt Antonius ein. Wie kam es dazu?

Franz-Josef Moormann, stellvertretender Kirchenvorstandsvorsitzender von Sankt Antonius, vor dem Fenster.

Foto: Elisabeth Keldenich

Ein manchmal leicht zu übersehendes Kleinod findet sich in der katholischen Pfarrkirche Sankt Antonius in Vorst. Beim Betreten der Kirche fällt der Blick zunächst in ein „normal“ gestaltetes Gotteshaus, wendet man sich aber vom Altarraum aus nach rechts, nimmt ein großflächiges Glasbild, gestaltet nach dem ersten Schöpfungsbericht im Buch Genesis, den Betrachter gefangen. Das Werk des Kölner Glasmalers und Grafikers Clemens Hillebrand stammt zwar schon aus dem Jahr 2002, lädt aber jetzt nach Renovierung des Bodens und Umgestaltung des Bereichs vor dem Fenster als neue Inspirationsquelle zum Betrachten ein.

Franz-Josef Moormann, stellvertretender Kirchenvorstandsvorsitzender (KV) von Sankt Antonius, erläutert beim Ortsbesuch die Neugestaltung. Die graue Fußbodenfarbe unter den Bänken ist komplett abgetragen. So kommt der helle Holzfußboden perfekt zur Geltung und macht den Kirchenraum gleich freundlicher. Vor dem Schöpfungsfenster wurden Bänke entfernt, so dass ein Freiraum entstand. Aus den Bänken geschaffene Sitzmöbel laden dort zum Verweilen ein – sie können wahlweise als Tisch oder Sitzgelegenheiten für Groß und Klein genutzt werden und sind flexibel einsetzbar.

Nimmt man dort nun Platz und widmet sich dem Fenster in Ruhe, so lassen sich sehr viele Dinge entdecken und auch das Thema Schöpfung nochmal anders bedenken: Schöpfung ist nie beendet, es entwickelt sich immer wieder etwas Neues. Der Künstler hat den Weg vom Chaos zur Ordnung dargestellt. Das Äußere des Bildes nimmt den Zustand vor der Schöpfung in den Blick: Alles ist in Bewegung und in wilder Unordnung in Rot, Blau und Weiß. Die eigentlichen Schöpfungstage sind als „Bild im Bild“ kreiert: Es ist ganz schön kniffelig, die vielen Tiere zu entdecken – sogar Dinosaurier sind im Pflanzengrün versteckt. Mann und Frau dominieren in der Mitte. Gelb und Grün sind nun vermehrt zu finden. „Aus dem Chaos und dem Dunkel entsteht etwas Neues, ganz so wie beim Osterfest“, sagt Franz-Josef Moormann: von der Schwärze des Karfreitags hin zur strahlenden Osterbotschaft mit dem Sieg des Lebens über den Tod.

Die Auferstehung Jesu spiegelt sich im weitesten Sinne auch hier. Moormann hofft, dass das Angebot, vor dem Schöpfungsfenster länger verweilen zu können, viele Menschen anspricht: „Der regelmäßige Zuspruch an Gottesdienstbesuchern ist sehr verhalten“, meint er. Diese Tatsache war vor zwei Jahren innerhalb des KV Ausgangspunkt der Überlegungen einer lebendigeren Gemeindegestaltung. Nun wurde der neu geschaffene Bereich bereits für Aktionen während der Fastenzeit genutzt. Die Jungschützen leisteten übrigens tatkräftige Unterstützung während der Renovierung, so Moormann.