Kinderbetreuung in Neuss Ein Doppelwumms für die Offene Ganztagsschule

Hoisten · Der Rechtsanspruch für einen OGS-Platz kommt – und die Stadt bereitet sich darauf vor. An gleich zwei Grundschulen wurden jetzt Erweiterungsbauten fertiggestellt, doch sie reichen auch an diesen Standorten noch nicht aus.

Die Burgunderschule an der Further Straße und die Richard-Schirrmann-Schule in Hoisten bekamen baugleiche Ergänzungsbauten für die Offene Ganztagsschule.

Foto: Stadt Neuss

(-nau) Einmal geplant, zweimal gebaut: Nach diesem vereinfachten und damit kostensparenden Verfahren hat die Stadt nach Angaben von Jürgen Grunst, dem Geschäftsführer des städtischen Gebäudemanagements, sowohl die Burgunderschule in der Nordstadt als auch die Richard-Schirrmann-Schule in Hoisten baulich erweitert. Denn der Rechtsanspruch auf einen Platz in der Offenen Ganztagsschule (OGS) kommt – und löst auch künftig hohe Investitionen aus, um ihn zu erfüllen.

Fertig wurden die Erweiterungsbauten schon im vergangenen Jahr, doch erst nachdem alle Restarbeiten erledigt sind, feierte die OGS an der Schirmmanschule, deren Arbeit der Hoistener Verein „Betreuung, Erziehung und Bildung außerhalb des Schulunterrichts“ (BEBS) als Träger verantwortet, jetzt mit einer internen Feier die Inbetriebnahme des Ergänzungsbaus.

Mit den Bauten, die sich die Stadt jeweils 1,1 Millionen Euro kosten ließ, reagiert die Kommune auf den wachsenden Bedarf an Betreuungsräumen im Rahmen der OGS-Angebote. Diese Tendenz kann Adi Leweke, seit fast 20 Jahren Schulleiter in Hoisten in zwei Zahlen ausdrücken: 150 Kinder nutzen dieses Jahr das OGS-Angebot, für das kommende Schuljahr sind schon 160 angemeldet. Mit dem Rechtsanspruch müssten derzeit 212 Plätze vorgehalten werden. Dieser gilt aber zunächst nur für die Erstklässler des kommenden Schuljahres – und wächst dann über den Zeitraum von vier Jahren auf.

Um die Belastung des laufenden Schulbetriebs während der Bauphase möglichst gering zu halten, wurden beide Gebäude nach Darstellung der Stadt als frei stehende Solitärbauten in modularer Holzständerbauweise errichtet. Die Fassade besteht aus einer vertikalen Lärchenholzverschalung, deren Lasur eine wartungsfreie Oberfläche bietet. Beide Gebäude verfügen auf 179 Quadratmetern Nutzfläche über zwei Betreuungsräume, ein Büro sowie Nebenräume mit barrierefreiem WC, Garderobe.

Statik und Raumkonzept sind so ausgelegt, dass die Neubauten aufgestockt werden können. Das ist nach Darstellung von Adi Leweke auch nötig, um das Ziel zu erreichen. Er wurde von der Stadt gebeten, darzulegen, was eine OGS für alle Kinder benötigen würde, und gab vor allem zu Protokoll: „Die Küche müsste dringend erweitert werden.“

Ein besonderes Augenmerk lag auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz: Die Gebäude wurden mit hochwärmegedämmten Außenwänden versehen und werden nach Darstellung der Stadt mithilfe einer Luft-Wasser-Wärmepumpe beheizt. Fenster mit außen liegendem Sonnenschutz sorgen für eine angenehme Raumtemperatur im Sommer.