Geldautomat nachts an der Uni gesprengt

Erhebliche Schäden am Gebäude. Mensa musste am Dienstag geschlossen bleiben.

Es ist schon wieder passiert. In der Nacht zum Dienstag wurden die Bewohner eines Studentenheims durch einen lauten Knall geweckt. Der Geldautomat an der Mensa der Heinrich-Heine-Universität war in die Luft geflogen. Zeugen beobachteten noch drei Männer, die in einem dunklen Audi flüchteten. Durch die Sprengung entstand ein erheblicher Gebäudeschaden. Die Mensa musste am Dienstag geschlossen werden.

Wie die Polizei berichtete, hatten mehrere Studenten beobachtet, wie sich die drei Männer im Eingangsbereich der Mensa zu schaffen machen. Nur wenige Sekunden später sei das Trio in einen dunklen Audi Kombi gestiegen und in Richtung Südring geflohen. Die Höhe der Beute ist noch unbekannt. Die Fahndungsmaßnahmen der Polizei in der Nacht verliefen erfolglos.

Zurück ließen die Täter ein Bild der Verwüstung. Der gesamte Eingangsbereich der Uni-Mensa wurde durch die Explosion beschädigt. Türen und Rolläden sind zerstört. Ein Statiker soll überprüfen, ob auch Gebäudeschäden entstanden sind. Wie Kerstin Münzer, die Pressesprecherin des Studierendenwerks, erklärte, wurde die Mensa zunächst gesperrt: „Die Essenausgabe findet im benachbarten Restaurant Campus Vita statt. Das ist normalerweise während der Semesterferien geschlossen.“ Der Gesamtschaden wird auf 150 000 bis 200 000 Euro geschätzt.

Mitte Juni war zuletzt ein Geldautomat an der Carlo-Schmid-Straße in Hellerhof in die Luft gejagt worden. Dabei konnten die Täter aber nur einen Teil der Beute mitnehmen. Etliche Geldscheine wurden durch die Explosion durch die Luft geschleudert und den Gangstern blieb nicht genug Zeit, um den „Geldregen“ einzusammeln. Gefasst werden konnten sie allerdings bisher nicht.

Vermutet wird, dass hinter beiden Taten erneut die sogenannte Audi-Bande steckt. Die operiert bereits seit Jahren aus den Niederlanden, immer nach der gleichen Taktik. Es werden Geldautomaten ausgesucht, die an Orten stehen, die verkehrlich gut angebunden sind. Dann geht alles blitzschnell. Nach der Sprengung dauert es nur wenige Augenblicke, bis die Bande wieder verschwunden ist. Nach den Erkenntnissen der Fahnder flüchten die Täter dann so schnell es geht zurück über die Grenze in die Niederlande.

Gegen drei mutmaßliche Mitglieder der Audi-Bande wird zurzeit vor dem Landgericht verhandelt. Sie sollen insgesamt neun Geldautomaten gesprengt und dabei rund 600 000 Euro erbeutet haben.