Bad in Hüls Hülser Bad: Planungen für den Umbau laufen
Stadt hat Kurzfassung des Gutachtens veröffentlicht und lädt zu einem öffentlichen Workshop ein.
„Von einem Weiterbetrieb ist aus Gründen mangelhafter Betriebssicherheit und Gefährung der Gesundheit der Nutzer dringend abzuraten!“ So lautet das Fazit eines Gutachtens der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB GmbH), das die Stadt Krefeld dazu veranlasst hat, in diesem Jahr das Bad in Hüls nicht in Betrieb zu nehmen. Bereits im vergangenen April hatte die Stadt diese Stellungnahme auf einer Pressekonferenz vorgestellt. Monate später ist jetzt eine Zusammenfassung des Gutachtens über die Homepage der Stadt (krefeld.de) auch öffentlich zugänglich.
Warum die Sportverwaltung für diesen Schritt am Dienstag eine Sperrfrist bis Mittwoch, 0 Uhr, eingerichtet hat, konnte auch ein Sprecher der Stadt auf Nachfrage nicht beantworten. Schließlich ist über die Inhalte der Stellungnahme in den vergangenen Monaten mehrfach öffentlich diskutiert worden, so unter anderem im Rat und in der Hülser Bezirksvertretung.
Sportdezernet Markus Schön begründet die Veröffentlichung allgemein damit, dass man Planung und Umbau der Schwimmanlage „zu einem regelhaft zu betreibenden Bad unter starker Beteiligung der Nutzer sowie mit maximaler Transparenz“ vorantreiben wolle. Ein Baustein dieses Transparenzgedankens sei die Zusammenfassung der gutachterlichen Stellungnahme. „Für diese Möglichkeit, die uns die Gesellschaft kostenfrei eingeräumt hat, möchten wir uns herzlich bedanken“, so Schön.
In der Sache stehen im Gutachten zwei Möglichkeiten, wie es mit dem Bad in Hüls weitergehen könnte: Möglich wäre ein Umbau zum Naturbad oder der Ausbau zum Freibad durch „regelhafte Änderungen der baulichen Anlagen“. Beim Naturbad müssten Mauern und Beton am Becken entfernt und die Grundwasserdurchflutung verstärkt werden. Das sei aber „kein Garant für eine hygienisch unbedenkliche Wasserqualität“, heißt es im Gutachten. Anders sehe das bei einem Umbau zu einem „richtigen“ Freibad mit entsprechender Wasseraufbereitung nach den Richtlinien für den Bäderbau aus.
Den zweiten Weg will die Stadt deshalb gehen. Nachdem die Bezirksvertretung und der Rat die Verwaltung im Mai damit beauftragt hatten, mit den Planungen für den Umbau zum Freibad am jetzigen Standort zu beginnen, sei man inzwischen in die Planungen eingestiegen. „Eine externe Projektentwicklungsfirma wurde hierfür beauftragt. Workshops unter Beteiligung der Hülser Politik und Bürgergesellschaft sowie der Arbeitsgruppe Sportsonderbauten im Rahmen der Krefelder Sportstättenkommission wurden organisiert.“ So heißt es in einer Pressemitteilung.
Gibt es einen Zeitplan, wann der Umbau beginnen wird und wann er abgeschlossen sein soll? Auf Nachfrage sagt Markus Schön dazu: „Zeitliche Prognosen sind derzeit schwierig.“ Denn zunächst müssten die genauen Dimensionen (etwa zur Größe des Beckens) und die Bedarfe geklärt werden. Das soll unter anderem am Mittwoch ab 18 Uhr bei einem öffentlichen Workshop im Heinrich-Joeppen-Haus (Herrenweg 6) geschehen. Dort spricht auch ein Vertreter der beauftragten Projektentwicklungsfirma. Er wird sich dabei zum Thema Baurecht für das Bad äußern. Markus Schön hofft darauf, dass 2020 gebaut wird.