Nur Werksfahrräder Chempark-Betreiber verbietet E-Scooter
Leverkusen. · Auf Werksgelände dürfen die Mini-Fahrzeuge nicht fahren, hat Currenta beschlossen.
Beim Feuerwerksspektakel Kölner Lichter waren Straßen in der Innenstadt Kölns für den Autoverkehr gesperrt. Fußgänger, Fahrradfahrer und zum ersten Mal auch E-Rollerfahrer nutzten das aus – oft mit ordentlich Tempo. Immerhin haben die E-Roller eine Höchstgeschwindigkeit von 20 Stundenkilometern. Ein paar Tage darauf kamen Meldungen über schwere Stürze aus der Nachbarstadt. Dennoch, das Elektro-Kleinstfahrzeug, denn als solches gilt es, weil es einen Motor hat, ist derzeit in aller Munde. Konkret seit Mitte Mai, als der Bundesrat den Weg frei gab für die Zulassung. Auch im Chempark wurde über die boomenden rollenden Gefährte diskutiert – sie kassierten eine Abfuhr.
Im Chempark Leverkusen, aber auch an den Standorten in Dormagen und Neuss werden Mitarbeiter der ansässigen Unternehmen vorerst nicht mit E-Rollern von einem Gebäudeblock zum nächsten düsen. „Das Interesse ist groß, die Skepsis auch. Denn: Mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 20 Stundenkilometer sind die Kleinstfahrzeuge ganz schön schnell. Und die ersten Erfahrungen zeigen: Die Unfallgefahr und das Verletzungsrisiko sind hoch“, heißt es vom Chemparkbetreiber Currenta.
Risiko für Fahrer und Fußgänger sei zu hoch, erklärt Currenta
Er hat nicht allein die Entscheidung getroffen, sondern die Chempark-Partnerunternehmen entschieden sich bei einer Konferenz gegen E-Scooter auf dem Werksgelände. „Wir unterstützen moderne Mobilitätskonzepte, und viele unserer Unternehmen im Chempark arbeiten an Innovationen der Elektro-Technologien mit. Höchste Priorität hat jedoch die Sicherheit unserer Mitarbeiter “, fasst Chempark-Leiter Lars Friedrich zusammen: „Wir haben in einer sehr konstruktiven Diskussion die Chancen und Nutzen von E-Scootern den Risiken gegenübergestellt und die klare, gemeinsame Entscheidung gegen den Einsatz und Verkehr der Fahrzeuge getroffen.“ Das Risiko für E-Scooter-Fahrer und Fußgänger schätzen die Beteiligten als zu hoch ein.
Ein bisschen Hoffnung aber gibt es für E-Roller-Fans, denn Lars Friedrich verspricht: „Wir beobachten das Thema weiter und werden es zu einem späteren Zeitpunkt gegebenenfalls neu betrachten.“ Bis dahin sind keine E-Scooter im Chempark erlaubt.
Für schnellere, CO2- und feinstaubfreundliches Vorankommen bleibt weiterhin das Werksfahrrad. Per Drahtesel ging es schon vor mehr als 100 Jahren übers Bayer-Werksgelände, damals war für die „sachgemäße Benutzung der Fabrikfahrräder“ die Werksfeuerwehr zuständig. Heute sind am Standort Leverkusen genau 3904 Werksfahrräder unterwegs. Zur Hälfte sind sie laut Chempark fest an Einzelpersonen vergeben. Die andere Hälfte steht Betrieben und Abteilungen als „Pool-Räder“ zur Verfügung. Und: Hier muss noch ganz alleine gestrampelt werden: Denn E-Bikes gibt es unter den Werksfahrrädern nicht. luh