Kleine Fortschritte im NBA-Tarifstreit
New York (dpa) - Neue Hoffnung im NBA-Tarifstreit: Die Clubchefs der nordamerikanischen Basketball-Liga und die Spielervereinigung haben ihre Gespräche über einen neuen Arbeitsvertrag wieder aufgenommen.
Mehr als 15 Stunden verhandelten beide Parteien bis zum Abbruch in der Nacht zum Donnerstag in einem New Yorker Hotel über ein Ende der Aussperrung der Profis und die Rettung der NBA-Saison. „Wir haben einen Anzahl verschiedener offener Punkte des Systems beackert“, sagte Union-Präsident Derek Fisher. „Wir können nicht sagen, dass wir auf irgend einer Ebene ganz große Fortschritte gemacht haben. Aber es war genug, um uns wieder an den Tisch zu setzen.“ Schon für Donnerstagabend wurde die nächste Verhandlungsrunde angesetzt.
Sechs Tage zuvor waren die Gespräche ergebnislos unterbrochen worden. Die ersten beiden Saisonwochen mit 100 Partien wurden bereits abgesagt. Der nach einer Erkältung wieder an den Verhandlungstisch zurückgekehrt NBA-Boss David Stern erklärte: „Wir werden nicht sagen, wo wir konkret Fortschritte gemacht haben. Die positive Energie im Raum war wie die Argumentation beim Für und Wider gut.“
Gewerkschafts-Direktor Billy Hunter sagte, beide Seiten hätten nicht über die Verteilung der Einkünfte gesprochen, die das größte Hindernis für einen Deal darstellten. Stern vermied es jedoch entgegen der Erwartungen, bis zur Wiederaufnahme der Verhandlungen weitere Spiele zu streichen. Dies wird von US-Medien als positives Zeichen gewertet.
Stern hofft, auf der Basis der kleinen Fortschritte weiterzukommen. „Ich glaube, wir werden erst dann über die Verteilung der Gelder reden, wenn wir die Verhandlungen über das System beendet haben.“ Aber Knackpunkt ist und bleibt die Teilung der jährlichen Einnahmen von 4,3 Milliarden Dollar. Die Clubeigner haben eine 50:50-Lösung angeboten.
Die Spielerseite hatte ihre Forderung zwar zuletzt von 57 auf 52,5 Prozent gesenkt, will aber keine weiteren Zugeständnisse machen. So ist eine komplette Absage der Saison weiterhin möglich. Zahlreiche Spieler, darunter auch Superstar Dirk Nowitzki von Meister Dallas Mavericks, erwägen für diesen Fall ein Engagement im Ausland. US-Präsident Barack Obama äußerte sich besorgt über den Stillstand im Tarifstreit und rief die Parteien zu einer schnellen Einigung auf.
Stern wiederholte, dass die Liga so viele Spiele wie möglich von den jeweils 82 pro Club über die Saison austragen will. „Ob wir tatsächlich 82 erreichen oder nicht, hängt von unheimlich vielen Faktoren ab, die abgecheckt werden müssen. Wir denken nur, es muss ganz schnell passieren. Es war immer unser Ziel, kein einziges Match auszulassen.“