62. Berlinale - Goldene Überraschung
Die Brüder Taviani gewinnen den Hauptpreis in Berlin. Christian Petzold erhält den Regie-Preis.
Berlin. Die Internationale Jury der Berlinale blieb ihrem Ruf der Unberechenbarkeit treu: Der Goldene Bär der 62. Berlinale ging am Samstagabend überraschend an den Film „Cäsar muss sterben“ der italienischen Regie-Brüder Paolo (80) und Vittoria (82) Taviani („Mein Vater, mein Herr“, „Die Nacht von San Lorenzo“).
Publikumslieblinge wie Christian Petzolds „Barbara“ und hoch gehandelte politische Filme aus Ungarn und der Schweiz mussten sich mit Silbernen Bären begnügen. Petzold konnte sich immerhin über den Silbernen Bären für die beste Regie freuen. Und noch ein Deutscher wurde mit einem Silbernen Bären bedacht: Der Kameramann Lutz Reitemeier („Die Spielwütigen“) erhielt für seine Arbeit an dem chinesischen Historiendrama „Land des weißen Hirsches“ („Bai Lu Yuan“) den Preis für eine herausragende künstlerische Leistung.
Für ihren Siegerfilm beobachteten die Tavianis in einer Mischung aus Dokumentation und Inszenierung verurteilte Schwerverbrecher, die im Gefängnis Shakespeares „Julius Cäsar“ proben und aufführen: „ Wir hofften, dass es uns gelingen würde, ihre Wirklichkeit mit der von Shakespeare zusammenzubringen.“
Die Preise der Internationalen Jury GOLDENER BÄR „Cäsar muss sterben“ („Cesare deve morire“) von Paolo und Vittorio Taviani (Italien) SILBERNE BÄREN Großer Preis der Jury „Nur der Wind“ („Csak a szél“) von Bence Fliegauf (Ungarn) Beste Regie Christian Petzold für „Barbara“ (Deutschland) Beste Darstellerin Die 14-jährige Rachel Mwanza in „Rebelle“ von Kim Nguyen (Kanada) Bester Darsteller Mikkel Boe Følsgaard in „Die Königin und der Leibarzt“ von Nikolaj Arcel (Dänemark) Bestes Drehbuch Rasmus Heisterberg und Nikolaj Arcel für „Die Königin und der Leibarzt“ von Nikolaj Arcel (Dänemark) Lobende Erwähnung: „L’Enfant d’en haut“ (Das Kind von oben) von Ursula Meier (Schweiz/Frankreich)
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