Ausstellung: Blick auf die documenta
Die Konturen der 13. Ausgabe sind in Kassel schon sichtbar.
Kassel. Documenta-Geschäftsführer Bernd Leifeld wirbelt derzeit in vielen Bereichen. „Wir beschäftigen uns vor allem mit der Realisierung von Kunstwerken“, sagt der 62-Jährige. „Wir besuchen mit Künstlern Orte, an denen ihre Kunst gezeigt wird.“
In einem halben Jahr eröffnet die weltweit wohl bedeutendste Ausstellung für zeitgenössische Kunst. Neu an der 13. Ausgabe ist, dass viele Kunstwerke vor Ort entstehen, teilweise schon im Vorfeld wie Giuseppe Penones neun Meter hohe Bronzeskultpur „Ansichten eines Steins“.
Leifeld ist seit 1996 Geschäftsführer der documenta, zuvor war er erst Deutschlehrer und dann Theaterregisseur — unter anderem in Wuppertal und Basel. „Wir zeigen Kunst auch an ungewöhnlichen Orten“, sagt er. Neun Ausstellungsorte seien in und um die Stadt verstreut, dazu zählen ein Bunker, ein früheres Hotel und die Gedenkstätte Guxhagen-Breitenau, ein ehemaliges Kloster und Konzentrationslager. Die Orte müssen nicht nur den Künstlern gefallen, sondern werden auch von Feuerwehr und Polizei begutachtet.
Weil sich die Kunst über die Stadt verteilt und die Karlsaue weitläufig einbezogen wird, sollten die Besucher gut zu Fuß sein.
Die künstlerische Leiterin Carolyn Christov-Bakargiev, intern „CCB“ genannt, hat unter anderem Archäologen und Zoologen in ihr Team geholt. Wichtig sind ihr die Wechselbeziehungen verschiedener Wissensbereiche, wichtig ist ihr auch der Fluss von Entwicklungen — nicht ganz einfach für ihre Mitarbeiter, wenn Ergebnisse immer wieder neu infrage gestellt werden.
Gelöst ist immerhin die Frage, wie die Künstler während der documenta untergebracht werden sollen. „Für sie haben wir genug Wohnungen während der 100 Tage“, sagt Leifeld. Aber für Teilnehmer des umfangreichen Begleitprogramms sucht das Team noch preiswerte Unterkünfte.