Preis Buch über das RAF-Logo erhält Preis der „Stiftung Buchkunst“

Frankfurt · Das Buch „Name Waffe Stern. Das Emblem der Roten Armee Fraktion“ hat den „Preis der Stiftung Buchkunst“ gewonnen.

Das RAF-Logo ist an einem Zaun vor der Mehrzweckhalle der Justizvollzugsanstalt (JVA) Stammheim auf einem Plakat zu sehen. Über das Logo haben drei Absolventen der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst recherchiert und ein Buch gestaltet.

Foto: picture alliance / dpa/Marijan Murat

Das von drei Absolventen der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst recherchierte und gestaltete Buch zeige, „wie aus Buchstaben und Bildern Waffen werden. Eine zeichentheoretische Entzauberung, hoch willkommen in Zeiten, da zum RAF-Komplex scheinbar alles gesagt ist und das Logo der Terrorgruppe als ahistorische Ikone längst in die Pop-Kultur Einzug gehalten hat“, lobte die Kulturbürgermeisterin der Stadt Leipzig und Laudatorin Skadi Jennicke, wie die Stiftung am Freitag mitteilte.

Die Frankfurter Stiftung Buchkunst kürt jährlich die am schönsten gestalteten Bücher. Der erste Platz ist mit 10 000 Euro dotiert. Das Buch von Felix Holler, Jaroslaw Kubiak und Daniel Wittner stelle die Frage nach der programmatischen Bedeutung des Emblems der Roten Armee Fraktion und dessen Elementen Name, Waffe und Stern, teilte die Stiftung weiter mit. Es ist entstanden aus einer 2017 vorgelegten Diplomarbeit der drei Gestalter.

Mit der Preisverleihung im Frankfurter Museum für Angewandte Kunst werden die Gestalter, Hersteller und Verleger der 25 „Schönsten deutschen Bücher“ gewürdigt, die im Juni bekanntgegeben wurden. Sie wurden aus insgesamt 682 Titeln ausgewählt. Die prämierten Bücher werden ein Jahr lang im In- und Ausland ausgestellt. Auch im Literaturhaus Frankfurt werden sie über die gesamte Zeit zu sehen sein.

Daneben wurde auch der „Förderpreis für junge Buchgestaltung“ verliehen, der Nachwuchsgestalter ehrt. Drei Einsendungen erhielten den mit je 2000 Euro dotierten Preis: „Weltall Erde Mensch #23“ von Tobias Klett und Lea Kolling, „Questions?“ von Simon Knebl, Béla Meiers und Friederike Spielmannleitner sowie „Im Zweifel für den Zweifel“ von Happy Little Accidents.

(dpa)