Leutenegger sei eine „herausragende Stilistin“, urteilte die Jury. „Die Poetik dieser ungewöhnlichen Schriftstellerin lebt von den stillen Tönen, sie braucht keine Sieger.“ Als Autorin beschreibe sie „ein soziales Terrain, auf dem Traum und Wirklichkeit, Grauen und Unverletzlichkeit miteinander verglichen werden.“
Leutenegger, die in Zürich lebt, hatte zuletzt mit ihrem Roman „Panischer Frühling“ für Aufsehen gesorgt. Sie war damit beim diesjährigen Deutschen Buchpreis bis in die Endausscheidung gelangt.
Der Roswitha-Preis, der seit 1973 jährlich ausschließlich an Frauen vergeben wird, ist mit 5500 Euro dotiert. Als ältester und bedeutendster deutscher Literaturpreis für Schriftstellerinnen erinnert er an die erste deutsche Schriftstellerin Roswitha. Sie schrieb im 10. Jahrhundert im Stift Gandersheim Legenden, Dramen und historische Gedichte.