Kommissar Kluftinger ermittelt weiter

München (dpa) - Fünf Mal hat Kommissar Kluftinger bereits zugeschlagen. Jetzt muss er seinen sechsten Fall lösen, in dem ein geheimnisvoller „Schutzpatron“ eine große Rolle spielt.

Die Schöpfer der Serie, Volker Klüpfel und Michael Kobr, wollen den Kommissar noch lange nicht aufs Altenteil schicken, wie sie im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa sagen.

Hat sich einer von Ihnen mit dem Krimihelden Kluftinger ein Denkmal gesetzt, oder wer stand Pate?

Klüpfel: „Obwohl mir der Klufti sehr sympathisch ist, ist er doch in seinem Naturell und seinem Äußeren ziemlich weit von mir entfernt - hoffe ich jedenfalls.“

Kobr: „Klar ist Volker weit von Kluftinger entfernt, schließlich sehe ich ihn eher als Langhammer vor mir ... Nein, Kluftinger hat kein reales Vorbild, vereint aber durchaus einige Eigenschaften verschiedener Leute, mit denen wir verwandt oder gut bekannt sind. Bis jetzt hat sich aber noch kaum jemand selbst erkannt.“

Was erwartet den „Columbo von Altusried“ im neuen Band?

Klüpfel: „Ein Mord an einer alten Frau, der nur durch Zufall entdeckt wird, ein Burgschatz, der nach langer Zeit in seine Heimat zurückkehrt und für dessen Sicherung Kluftinger nun zuständig ist, und ein geheimnisvoller Schutzpatron, eine Verbrecherlegende, der offenbar ebenfalls ein Auge auf den Schatz geworfen hat ...“

Kobr: „... und noch dazu ein gestohlenes Auto und auch noch Golfen - wie soll er das nur alles verkraften?“

Ist auch Kluftingers besonderer Freund Dr. Langhammer wieder mit von der Partie?

Klüpfel: „Zu Kluftingers Leidwesen: ja. Allerdings entwickeln auch andere Menschen in Kluftingers Umfeld plötzlich Langhammerqualitäten.“

Der überwältigende Erfolg der Allgäu-Krimis kam verdient, aber überraschend. Was hat sich in Ihrem Leben verändert?

Klüpfel: „Kurz gesagt: alles.“

Kobr: „Irgendwann war sogar Teilzeit im Brotberuf möglich - und im Moment sind wir beide sogar vorübergehend beurlaubt. Das ist ein riesiger Luxus, allerdings eigentlich auch der einzige, den wir uns gönnen. Ich zumindest, ich bin ja soo bescheiden.“

Geht die Serie weiter, oder was schreiben Sie als Nächstes?

Klüpfel: „Ich habe nun endlich Zeit, mich meinem Hobby zu widmen und ein Kompendium experimenteller russischer Lyrik zu erstellen. Na ja, oder doch lieber einen Klufti? Mal sehen, erst einmal will ich den Augenblick genießen und einfach mal nichts tun - nachdem unsere Show steht und das Hörbuch eingelesen ist.“

Kobr: „Nichts tun, der ist gut. Kann er vergessen. Natürlich wird es mit Klufti weitergehen, der kann sich ja mit Mitte 50 noch nicht aufs Altenteil zurückziehen. Und der Klüpfel auch nicht, obwohl der zugegebenermaßen noch ein wenig jünger ist ...“

Volker Klüpfel/Michael Kobr: Der Schutzpatron - Kluftingers neuer Fall, 368 Seiten, gebunden, ISBN 9783492052054, 19,95 Euro