Literaturmuseum zeigt Franz Kafkas „Mäuse-Brief“
Marbach (dpa) - Es sind gerade einmal vier Seiten, und doch ist es eine der spektakulärsten Neuerwerbungen des Deutschen Literaturarchivs in Marbach: Franz Kafkas „Mäuse-Brief“ vom 4. Dezember 1917 an seinen Freund Max Brod.
In dem Brief schreibt Kafka über seine immense Panik vor den kleinen grauen Tieren.
Von Mittwoch bis zum 7. Juli wird das Schriftstück im Literaturmuseum der Moderne (LiMo) in Marbach nun erstmals öffentlich gezeigt. „Dieser Brief ist etwas ganz Besonderes und ein enormer Ausreißer auf dem Ortografen-Markt, das habe ich so noch nie erlebt“, sagte Direktor Ulrich Raulff am Dienstag in Marbach.
Der Brief befand sich jahrzehntelang in privater Hand. Mehrere private Sponsoren, Mäzene und Spender hatten die Anschaffung möglich gemacht. „Der Anfangsbetrag lag bei 42 000 Euro, wir vom Archiv hätten bis 60 000 Euro mitgeboten. Letztendlich lag der Kaufpreis aber viel mehr als doppelt so hoch“, sagte Raulff.
Die Ausstellung mit dem Brief und weiteren etwa 60 Exponaten beschäftigt sich mit Mäusen als Künstlern des Verschwindens und Verwandelns in Kafkas Werk.