Ballettchef Schläpfer bleibt Düsseldorf treu
Düsseldorf (dpa) - Der mehrfach ausgezeichnete Düsseldorfer Ballettchef Martin Schläpfer verlängert seinen Vertrag am Rhein um weitere fünf Jahre bis 2019. Damit beendete Schläpfer am Mittwoch Spekulationen über einen Wechsel nach Berlin.
Der seit 2009 als Ballettdirektor an der Deutschen Oper am Rhein wirkende Choreograph bekommt für seine Compagnie außerdem ein neues Balletthaus für Proben und Ballettschule, teilte Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) mit. Das Haus solle bis Sommer 2014 fertiggebaut sein.
Der 2010 zum Choreographen des Jahres gewählte und mit dem Theater-Preis „Der Faust“ ausgezeichnete Schläpfer (52) ist einer der profiliertesten Choreographen Deutschlands. Kürzlich absolvierte seine Compagnie erfolgreiche Gastspiele in Paris. „Ich habe überlegt, ob ich ein anderes Angebot annehmen oder frei arbeiten soll“, sagte Schläpfer. „Aber ich brauche einen Acker.“ Zugleich brauche er aber auch mehr Platz für seine 48-köpfige Compagnie und die Ballettschule, „auch weil ich sehr ehrgeizig bin.“
Auch Generalmusikdirektor Axel Kober verlängerte seinen Vertrag an der Rheinoper, die zwei Standorte in Düsseldorf und Duisburg hat. Damit ist eine monatelange Zitterpartie um das Führungspersonal der Oper und die Zukunft der Ballettsparte vorerst beendet. Bereits im Sommer hatte Generalintendant Christoph Meyer verlängert. „Der Kapitänsstand ist wieder besetzt, wir können das Schiff weitersteuern“, sagte Meyer.
Auslöser der Krise waren die Pläne des hoch verschuldeten Duisburg, seinen Finanzierungsanteil an der traditionsreichen Opernehe drastisch um 1,5 Millionen Euro zu kürzen. Verhandlungen über eine Kooperation des Balletts mit der Kölner Oper waren Anfang Dezember gescheitert. Die rot-grüne Landesregierung hat eine finanzielle Beteiligung am Düsseldorfer Ballett bisher abgelehnt.
Düsseldorf wolle das neue Balletthaus auf städtischem Gelände privat finanzieren und suche jetzt private Investoren, sagte Elbers. Die Stadt werde dann Mieter des Balletthauses sein.
Die Rheinoper hat einen Gesamtetat von 42 Millionen Euro, von denen Duisburg bislang 10,5 Millionen schulterte. Die Ballettsparte wird mit 4,5 Millionen Euro pro Jahr finanziert. Wie die künftige Finanzierung der Rheinoper aussehen werde, sei noch nicht abschließend geklärt, sagte Elbers. Eine Unternehmensberatung werde den Opernbetrieb prüfen. Ende März 2013 soll der neue Kooperationsvertrag zwischen Duisburg und Düsseldorf unterschrieben werden.