Preise sind angenehm
Der Regisseur Fatih Akin über die Filmpreis-Nominierung von "Soul Kitchen"
Tallinn. In der estnischen Hauptstadt Tallinn wird heute der Europäische Filmpreis vergeben. Der Hamburger Regisseur Fatih Akin ist mit "Soul Kitchen" in der Kategorie Bester Film nominiert.
Akin: "Für "Soul Kitchen" freue ich mich über jeden Preis, weil das der Film war, bei dem ich am wenigsten mit so etwas gerechnet habe. Und der Kreis der Nominierten ist doch recht hochdekoriert: Samuel Maoz, der mit "Lebanon" den Goldenen Löwen gewonnen hat, oder Roman Polanski für "Der Ghostwriter".
Akin: Unangenehm wird es dann, wenn man sich nicht mehr darüber freuen kann. Das wäre ein Zeichen von Sättigung - so etwas wünsche ich mir nicht. Aber man muss sich freimachen davon. Preise sind immer gute Verkaufsargumente, die die Aufmerksamkeit für Filme steigern. Mehr sollten sie eigentlich nicht sein. Und weil man viele Preise bekommen hat, weiß man, wie es geht? Ich erlebe leider aus schmerzhafter Erfahrung jeden Tag, dass dem nicht so ist.
Akin: Ich war zum ersten mal in Japan, und ich war wirklich sehr angetan davon, wie bekannt meine Arbeit dort ist. Die Journalisten kannten jedes kleinste Detail aus meiner Arbeit. Dabei hatte ich Schlimmes befürchtet.