Vertrag von Volksbühnen-Intendant Castorf verlängert
Berlin (dpa) - Der Vertrag des Intendanten der Berliner Volksbühne, Frank Castorf, wird um weitere drei Jahre bis zum Ende der Spielzeit 2015/16 verlängert. Dann wird Castorf 65 und will den Posten aufgeben.
Er leitet die Volksbühne seit rund 20 Jahren.
Castorf habe mit der Bühne Theatergeschichte geschrieben, teilte der für Kultur verantwortliche Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) mit. „Der Ruf des Hauses reicht längst über die Grenzen der Stadt und des Landes hinaus.“ Castorf habe oft genug bewiesen, dass er in der Lage sei, sich und seine Kunst neu zu erfinden.
Dem gebürtigen Berliner, der seine Karriere als Dramaturg im brandenburgischen Senftenberg begann, wird zugeschrieben, dass er die Volksbühne nach dem Mauerfall zu einem Vorreiter der Avantgarde machte. Als einer der ersten arbeitete Castorf mit Videokameras. Statt werktreuer Interpretationen bietet er lieber anarchische Happenings.
Castorf holte Regisseure wie Christoph Schlingensief, Christoph Marthaler und René Pollesch an sein Haus, das bis heute mit seinen Konzerten und Inszenierungen viele junge Leute anlockt. Zur „Volksbühnen-Familie“ gehörten Schauspieler wie Henry Hübchen, Martin Wuttke, Sophie Rois, Kathrin Angerer, Herbert Fritsch und Bernhard Schütz. In den vergangenen Jahren musste der Intendant aber auch einige Kritik einstecken.
Bei den Bayreuther Festspielen wird Castorf 2013 den „Ring des Nibelungen“ zum 200. Geburtstag des Komponisten Richard Wagner (1813-1883) inszenieren.