Wenders und Wagner finden nicht zusammen
Der Regie-Altmeister war für den Jubiläums-„Ring“ 2013 im Gespräch.
Bayreuth/Berlin. Eines der spektakulärsten Kulturprojekte seit langem ist geplatzt. Filmregisseur Wim Wenders („Der Himmel über Berlin“) wird nun doch nicht den Jubiläums-„Ring“ bei den Bayreuther Festspielen 2013 inszenieren. Die Festivalleiterinnen Eva Wagner-Pasquier und Katharina Wagner, Wim Wenders und der Bühnenbildner Peter Pabst gaben gestern „mit Bedauern“ bekannt, dass sich die geplante Zusammenarbeit nicht verwirklichen lasse.
„Unterschiedliche Vorstellungen beider Seiten konnten letztlich leider nicht in vollem Umfang zu der nötigen Übereinstimmung gebracht werden, die für eine erfolgreiche Arbeit unabdingbar ist“, hieß es in der gemeinsamen Erklärung. „Aus Gründen der Vertraulichkeit“ könnten keine weiteren Details veröffentlicht werden. Die aufsehenerregende Zusammenarbeit galt praktisch schon als sicher. Die Festspiele hatten Anfang des Jahres bestätigt, mit Wenders in Verhandlungen zu stehen. Noch im Februar kündigte der 65-jährige Regie-Altmeister an, er rechne mit einer Einigung noch in den nächsten Wochen. Für den vielfach preisgekrönten Filmemacher wäre es die erste Opern-Regie gewesen.
Grund für die Trennung sind wohl unterschiedliche künstlerische Vorstellungen. Wenders hatte deutlich gemacht, dass er seine Inszenierung des vierteiligen Rings gern als Film für die Nachwelt erhalten wollte — am liebsten in 3D und von ihm verantwortet. Dieses Thema sei Gegenstand der Gespräche, sagte er vor einigen Wochen. Die Festspiele wollten sich zu den möglichen Meinungsverschiedenheiten nicht äußern. Die Inszenierung gilt als besonders bedeutend, weil sie in das Jubiläumsjahr am Grünen Hügel fällt.