Düsseldorfer sammeln für Berlin
Ein Freundeskreis unterstützt den Wiederaufbau des Schlosses.
Düsseldorf. 500 000 Euro will der Düsseldorfer Freundeskreis für das Berliner Schloss bis 2018 an Spenden zusammenbekommen — eine erkleckliche Summe und ein überraschendes Engagement. Gibt es etwa in und um die Landeshauptstadt nicht genügend Initiativen, die man unterstützen könnte oder müsste?
Ulf Doepner, einer der drei Sprecher des Freundeskreises, lächelt. Persönlich hängt der Rechtsanwalt an Berlin, weil er dort geboren ist.
Mit den anderen rund 85 Mitgliedern des Freundeskreises verbindet den 68-Jährigen aber die Einschätzung, dass kriegsbedingte Spätschäden — wie der Wiederaufbau des erst bombardierten und später von der DDR-Führung gesprengten Berliner Stadtschlosses — eine nationale Aufgabe sind: „Das Hohenzollernschloss war der bedeutendste Barockbau nördlich der Alpen.“
590 Millionen Euro hat der Bundestag Anfang Juli nach zähem Ringen für das Schloss bewilligt, allerdings nur für den nackten Bau. Damit es auch wieder eine barocke Fassade bekommt, will der Förderverein des Schlosses 80 Millionen Euro sammeln, weitere 28,5 Millionen Euro würde die Kuppel kosten.
Den Düsseldorfer Verein, einer von 13 regionalen Gruppen, gibt es seit 2006. Aber erst seit 2010 hat er im Förderverein ein eigenes Unterkonto, auf dem derzeit 30 000 Euro stehen. Da muss er noch einige Konzerte und Vorträge veranstalten, bis er die halbe Million Euro zusammenhat, die für das „Düsseldorfer Fenster“ veranschlagt sind („Die vier Etagen waren halt noch frei“).
Doch Doepfner, der sich schon für den Wiederaufbau der Dresdener Frauenkirche engagiert hat, weiß, dass Spendenaktion oft schleppend anlaufen. Nach der Grundsteinlegung 2013, „wenn man erst einmal etwas sieht, wird es leichter“.
Der Düsseldorfer Freundeskreis veranstaltet am Sonntag um 11 Uhr ein Benefizkonzert für den Wiederaufbau des Berliner Schlosses im Bechstein Centrum, Stilwerk Düsseldorf, Grünstr. 15. Karten für 25 Euro unter Tel. 0211/86 22 82 00.