„Bibliothèque Pascal“: Ungarisches Drama

Berlin (dpa) - Mona ist eine rumänische, arbeitslose, alleinerziehende Mutter, die sich und ihre dreijährige Tochter zuerst als Puppenspielerin auf Jahrmärkten durchbringt und sich dann als Prostituierte im Ausland verdingt.

Wer jetzt ein düsteres Sozialdrama über sexuelle Ausbeutung erwartet, irrt sich gewaltig. Der ungarische Regisseur Szabolcs Hajdu verpackte Monas turbulenten Lebens- und Leidensweg in eine Fülle von fantastischen traum- und albtraumhaften Ereignissen, dass man sich die Augen reibt. Es entstand ein genauso bunter wie vitaler Film über kleine Fluchten aus ungeliebten Realitäten, ein buntes Spektakel, das seinen bitteren Unterton nicht leugnet. „Bibliothèque Pascal“ wurde 2010 auf der 41. Hungarian Film Week als Bester Film ausgezeichnet.

(Bibliothèque Pascal, Ungarn / Deutschland 2010, 111 Min., FSK o.A., von Szabolcs Hajdu, mit Orsolya Török-Illyés, Shamgar Amram, Andi Vasluianu)