"Dreamgirls": Wenn Pop-Träume platzen

Musical: Der Film erzählt vom Aufstieg und Fall eines Pop-Trios.

Düsseldorf. Erfolg und Ruhm sind nicht alles im Leben - davon handelt die opulente Musical-Adaption "Dreamgirls". Der Film wurde gerade für acht Oscars nominiert, allerdings nicht in der Königskategorie "Bester Film". Oscar-Gewinner Bill Condon, der auch schon das Drehbuch für das Musical "Chicago" geschrieben hat, führte Regie in dieser typisch amerikanischen Geschichte über Erfolg, Liebe und Freundschaft. In der Tradition von Filmmusicals wie "Moulin Rouge" oder "Dirty Dancing" spricht "Dreamgirls" vor allem Fans dieses Genres und der Musik im Stil der Supremes an. Effie (Jennifer Hudson), Deena (Beyoncé Knowles) und Lorrell (Anika Noni Rose) alias die Dreamettes haben den Rhythmus im Blut, so viel steht fest. Nur der Erfolg bleibt aus. Als das Trio auf den Manager Curtis Taylor, Jr. (Jamie Foxx) trifft, kommt ihre Karriere langsam ins Rollen. Sehr schnell lernen die erfolgreichen farbigen Sängerinnen, mittlerweile erwachsen und zu den Dreams geworden, dass das Leben als Popstar nicht immer ein Zuckerschlecken ist: Eigens für sie geschriebene Lieder wie "Cadillac Car" werden von weißen Künstlern performt, Ansprüche des Massenpublikums müssen erfüllt werden und Eifersucht erschüttert ihre Freundschaft. Spätestens als die pummelige Effie zu Gunsten der gut aussehenden Deena die Band verlassen muss, scheint das allgegenwärtige Motto "We are a family" zur Lüge geworden zu sein. Während Deena die Ehefrau des egoistischen Curtis wird, der sie an der kurzen Leine hält, lebt Effie von der Sozialhilfe, und Lorrell reibt sich in einer unglücklichen Beziehung mit dem drogenabhängigen Sänger James "Thunder" Early (Eddie Murphy endlich einmal wieder in einer guten Rolle) auf. Die tiefen Abgründe des Showbusiness werden eindrucksvoll und realistisch dargestellt, und es wird klar, dass Stars auch nur normale Menschen sind, für die es am Ende nicht immer ein Happy End gibt.

Die Story weist starke Parallelen mit der Geschichte von Diana Ross & The Supremes auf. Doch da fast jede Situation mit einem Song unterlegt ist, wirkt der Film zum Teil etwas überladen und kitschig.