Drei deutsche Filme gewinnen Studenten-Oscars

Los Angeles (dpa) - Drei Filmproduktionen deutscher Hochschulen sind unter den diesjährigen Gewinnern der Studenten-Oscars. Wie die Oscar-Akademie in Beverly Hills am Montag (Ortszeit) mitteilte, setzten sich die Filme „Invention of Trust“ von Alex Schaad (Hochschule für Fernsehen und Film München) und „Am Ende der Wald“ von Felix Ahrens (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf) in der Spielfilm-Sparte gegen die internationale Konkurrenz durch.

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Unter den Gewinnern ist auch der Absolvent der Kölner Kunsthochschule für Medien, Ahmad Saleh. Sein Kurzfilm „Ayny — My Second Eye“ - eine deutsch-jordanische Koproduktion - erhält den Preis in der Kategorie „Bester Ausländischer Animationsfilm“. Diese Sparte wurde in diesem Jahr neu geschaffen.

Die drei deutschen Gewinner können die Preise am 22. September in Los Angeles in Empfang nehmen. Erst bei der Verleihung wird bekanntgegeben, wer von ihnen den Oscar in sieben Kategorien in Gold, Silber oder Bronze erhält.

Felix Ahrens von der Hochschule in Potsdam-Babelsberg ist total überwältigt: „Ich bin völlig aus dem Häuschen, ich kann das gar nicht fassen. Ich wusste vorher natürlich auch schon, dass es ein großer Preis ist, aber mir wird gerade erst so richtig klar, wie wichtig dieser Preis eigentlich ist.“ Es gebe jetzt viele Sachen, die organisiert werden müssen, „vor allem fehlt mir noch der Reisepass“.

Für Alex Schaad von der Münchner Hochschule ist alles noch sehr unwirklich: „Ich habe es noch nicht so wirklich realisiert. Das ist alles immer noch sehr sehr sehr sehr surreal. Wenn man den eigenen Namen im Radio hört, weiß man, dass irgendetwas sich verändert hat.“

Ahmad Saleh, der gerade in den Palästinensergebieten filmt, ist „stolz und überwältigt“ vom Gewinn des Studenten-Oscars. Er sagte am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur, sein Film sei ein Porträt von Menschen, die in Kriegsgebieten lebten. „Er zeigt, wie stark diese Menschen oft sind.“

Mit den Studenten-Oscars ehrt die Akademie seit 1972 Auslands-Regisseure und junge Talente von Filmhochschulen in den USA. Bei der Filmakademie wurden in diesem Jahr eine Rekordzahl von 1749 Filmen eingereicht, die meisten aus den USA, aber auch 95 Auslands-Hochschulen beteiligten sich. Fünf deutsche Filmproduktionen hatten es Anfang August in die engere Wahl geschafft.

Mit Schaad und Ahrens wird in der Spielfilm-Sparte auch die Regisseurin des polnischen Films „Tenants“ ausgezeichnet.

Im vergangenen Herbst waren alle drei Spielfilm-Preise nach Deutschland gegangen: Ilker Çatak gewann mit „Fidelity“ Gold, Dustin Loose holte mit dem Kurzfilm „Erledigung einer Sache“ Silber, Bronze ging an Patrick Vollrath für „Alles wird gut“. Vollrath war im Februar bei der Oscar-Verleihung auch in der Sparte Live-Action-Kurzfilm nominiert gewesen, der Regisseur aus Niedersachsen ging dort aber am Ende leer aus.