Eisensteins Meisterwerk „Oktober“ bei Berlinale
Berlin (dpa) - Die restaurierte Fassung des legendären russischen Revolutionsfilms „Oktober“ feiert am 10. Februar bei der Berlinale Premiere.
Das Meisterwerk von Sergej M. Eisenstein war nach seiner Uraufführung 1928 in Moskau zensiert und aus den Kinos verbannt worden. In Berlin läuft es im Rahmen der Retrospektive „Die rote Traumfabrik“, teilten die Festspiele mit.
Die große Wiederentdeckung bei der Aufführung ist demnach die Originalmusik von Edmund Meisel, gespielt vom Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Dirigent Frank Strobel. „Das Resultat ist eine höchst innovative Filmmusik, die mit ihrer geräuschhaften Klanglichkeit und Rhythmisierung wie ein Vorbote der Punk- und Technomusik wirkt und seinerzeit heftig umstritten war“, hieß es.
„Oktober“ zeichnet die geschichtlichen Prozesse von der Februarrevolution in Russland bis zum Oktober 1917 nach und kommentiert den Angaben zufolge die Ereignisse durch Montagen voll Pathos und Ironie. Weil Eisenstein („Panzerkreuzer Potemkin“) auch frühere Kampfgenossen Lenins ehrte, die inzwischen in Ungnade geraten waren, fiel der Film der Zensur zum Opfer.
Die neue HD-Restaurierung für die Berlinale basiert auf einer Fassung des Filmmuseums München, die durch Material aus Amsterdam und dem Bundesfilmarchiv in Berlin ergänzt wurde. Arte strahlt am 15. Februar um 23.00 Uhr eine Aufzeichnung aus.