„Fünf Freunde“: Spannende Gangsterjagd mit Hund
München (dpa) - „TKKG“, „Die drei ???“, „Hanni und Nanni“, „Die wilden Hühner“ und „Das Sams“ - kaum ein erfolgreiches Kinderbuch, das noch nicht verfilmt wurde. Sogar alte Fernsehserien wie „Wickie“ bleiben nicht vom Remake-Fieber verschont.
Nun also auch die „Fünf Freunde“ aus der Feder der britischen Bestsellerautorin Enid Blyton, die mit ihren Detektivgeschichten seit den 1940er Jahren Kinder begeisterte. Ein mutiges Unterfangen, denn viele Zuschauer sind äußerst kritisch, wenn ihre Lieblingshelden aus den Büchern auf einmal real werden. Bei den „Fünf Freunden“ ist dieses Vorhaben jedoch geglückt. Von ein paar kleinen Ungereimtheiten abgesehen hat Mike Marzuk einen vergnüglichen und äußerst spannenden Abenteuerfilm inszeniert, der die Kinder auf die Felseninsel führt.
Julian, Dick und Anne sollen darin die Ferien bei ihrer Cousine Georgina verbringen, einem Mädchen, das am liebsten ein Junge wäre und deshalb von allen nur George (Valeria Eisenbart) genannt wird. Nach anfänglichen Berührungsängsten freunden sich die Kinder bald an. Auch Timmy, der Hund von George, ist immer mit dabei, wenn sie durch die Gegend streifen. Unversehens geraten sie dabei in ein großes Abenteuer. Georges Vater Quentin (Michael Fitz) arbeitet an einem geheimen Forschungsprojekt auf einer einsamen Felseninsel im Meer. Doch er ist in großer Gefahr. Eine Gaunerbande will seine Erfindung an sich bringen und damit sehr reich werden. Die fünf Freunde kommen ihm auf die Schliche und wollen Quentin vor den skrupellosen Verbrechern retten.
Wer die Fernsehserie „Fünf Freunde“ vor mehr als 30 Jahren gesehen hat, dem kommt die Geschichte des Films sicher bekannt vor, ist sie doch angelehnt an die ersten beiden Folgen. Doch Marzuk hat sie behutsam verändert und modernisiert. Julian ist nach wie vor der Abgeklärteste, während Anne ein Stück frecher sein darf. Dick ist der Schlauberger und hilft den Hobbydetektiven mit seinem Wissen gerne weiter. Besonders gut getroffen ist die jungenhafte George mit braunem Wuschelkopf und einem großen Dickkopf.
Ein spannendes Kinovergnügen für Kinder, aber auch für Erwachsene, wenn sie über ein paar Dinge hinwegsehen können, zum Beispiel warum die Tür eines Gefängnisses auf einmal wieder perfekt schließt, obwohl sie kurz zuvor gewaltsam aufgebrochen wurde. Doch das sind Kleinigkeiten angesichts der spannenden Geschichte und der liebenswerten Kinderbande, von der man gerne noch mehr sehen würde. Produzent Andreas Ulmke-Smeaton kann sich das gut vorstellen. Doch allzu lange könnte er wegen der Kinderdarsteller nicht damit warten: „Ansonsten wären sie einfach schon zu erwachsen für die "Fünf Freunde".“