Hessischer Filmpreis für „Am Himmel der Tag“
Frankfurt/Main (dpa) - Einmal im Jahr will Hessen einen Hauch von Hollywood versprühen - und kürt herausragende Filmproduktionen. Auch das Fernsehen wird bedacht.
Der Spielfilm „Am Himmel der Tag“ von Pola Beck ist mit dem mit 25 000 Euro dotierten Hessischen Filmpreis ausgezeichnet worden. Die Jury würdigte am Freitagabend in Frankfurt vor allem die „inszenatorische Sicherheit“ des Debütwerks. Zum besten Dokumentarfilm (ebenfalls 25 000 Euro) wurde „Drachenmädchen“ von Inigo Westmeier über eine Kung-Fu-Schule in Zentralchina gekürt. Die Schauspielerin Hannelore Hoger („Bella Block“) erhielt den Ehrenpreis des Ministerpräsidenten und posierte auch mit Volker Bouffier (CDU).
In der Kategorie der Kurzfilme ging die Auszeichnung an „Meine Beschneidung“ von Arne Ahrens (5000 Euro). Bester Hochschulfilm (7500 Euro) wurde „Pieces of Venus“ von Daniel Frerix. Der Hessische Drehbuchpreis ging an Piotr J. Lewandowski („Jonathan“). Der Hessische Filmpreis ist mit insgesamt 90 000 Euro dotiert.
Der undotierte Hessische Fernsehpreis für die beste Schauspielerin ging an Lisa Wagner für ihre Rolle in „Kommissarin Heller - Tod am Weiher“ (ZDF). Zum besten Schauspieler wählte die Jury Thomas Thieme („Das letzte Wort“, HR/ARD). Der Sonderpreis der Jury ging an Rainer Ewerrien und Carsten Strauch für ihre Rollen in der Comedy-Serie „Götter wie wir“ (ZDFkultur), in der die beiden Männer Inge und Renate Gott sowie Noah, Moses, Judas oder Jesus spielen.
Der von der Frankfurter Buchmesse gestiftete Preis (10 000 Euro) für die beste internationale Literaturverfilmung ging an den libanesischen Filmemacher Ziad Doueiri und seine Frau Joëlle Touma für „Das Attentat“ (The Attack) - der Film basiert auf dem Buch „Die Attentäterin“ des algerischen Schriftstellers Yasmina Khadra. Alle drei waren nach Frankfurt gekommen.
„Das Attentat“ handelt von einem arabisch-israelischen Chirurgen im Krankenhaus in Tel Aviv, der erfährt, dass seine Frau einen Selbstmordanschlag verübt hat. Der Regisseur hatte in seiner Heimat Probleme mit der Vorführung des Werks in Kinos, weil Teile der Dreharbeiten im benachbarten, verfeindeten Israel stattfanden.
Das Land Hessen vergibt nach eigenen Angaben die Film- und Kinopreise jährlich seit 1989, um damit den Filmstandort Hessen zu fördern.