Hipper geht es kaum: „Herzensbrecher“
Berlin (dpa) - In seinem zweiten Spielfilm, „Herzensbrecher“, zeigt das gefeierte Wunderkind Xavier Dolan („I Killed My Mother“) die Liebeslaunen junger Twentysomethings.
Der franko-kanadische Film, der im Original „Les Amours Imaginaires“ (Die eingebildeten Liebschaften) heißt, zeigt die beiden gefallsüchtigen Mittzwanziger Marie und Francis, die den jungen Blondschopf Nicolas als Projektionsfläche ihres Begehrens benutzen und doch nur zwei selbstverliebte Hipster bleiben. Mit großer Nonchalance treibt der Wuschelkopf Frau und Mann in Richtung Wahnsinn. Ob die Ästhetik von Wong Kar-Wai oder Anleihen an der Nouvelle Vague: Der junge Filmemacher Dolan weiß Cineasten zu verführen. Doch trotz alledem: Der Film wirkt stellenweise wie eine latent verklemmte Kopfgeburt.
(Herzensbrecher, Kanada 2010, 95 Min, FSK ab 12, von Xavier Dolan, mit Xavier Dolan, Monia Chokri, Niels Schneider, Anne Dorval)