Düsseldorf. Den Auftakt bildet ein spektakulärer, tragischer Autounfall nach einem Angeltripp, der für den Vater des Teenagers Kal (Shia LaBoeuf) tödlich endet. Ein Jahr später ist der unter Schuldgefühlen leidende Protagonist zum klassischen Problemfall geworden. Er verprügelt einen unsensiblen Lehrer und wird mit Hausarrest bestraft. Eine Fußfessel soll ihn daran hindern, sich weit vom Haus zu entfernen. Als ihm die verunsicherte Mutter (Carrie Ann Moss) auch noch den Strom für Computerspiele und TV-Berieselung kappt, beginnt er die Umgebung mit einem Fernglas auszuspionieren. Was wie ein arg konstruiertes, psychologisches Jugend-Drama beginnt, entwickelt sich zum Quasi-Remake eines Filmklassikers. Der schmale Ausschnitt, den der bewegungsunfähige James Stewart in "Das Fenster zum Hof" für seine voyeuristischen Aktivitäten zur Verfügung hat, erweitert sich in der Vorstadtwelt von "Disturbia" zum weitläufigeren, aber kaum aufregenderem Schauplatz. Zum Objekt von Kals Begierde wird ein attraktives, gleichaltriges Mädchen (Sarah Roemer), das er zunächst bevorzugt beim Kleiderwechsel beobachtet. Und dann ist da noch ein Nachbar, der schon deswegen frühzeitig als potenzieller Schurke abgesegnet ist, weil ihn David Morse allzu aufdringlich als schmierigen Widerling spielt. Die Verwicklungen, die der Film aus diesen Ingredienzien zu schöpfen versucht, haben statt Suspense lediglich formelhafte Spannungselemente zu bieten. Wo sich in Hitchcocks Vorbild aus vielen kleinen Details ein Verdacht zur schleichenden Bedrohung verdichtet, wartet "Disturbia" in erster Linie mit inszenatorischen Plattitüden und flachen Figuren auf. Drehbuch und Regie verplempern die Zeit mit mäßig witzigem, amourösem Teenager-Geplänkel und den schrillen Auftritten von Kals Kumpel. Bis die Handlung zum großen Finale ansetzt, das kaum über eine hektische, mit diversen Unglaubwürdigkeiten angereicherte Horrorshow hinauskommt. (WZ-Wertung: 2 von 5 Sternen) Daten und Fakten