Jane Eyre: Gequält und geliebt
Perfekte Neuverfilmung der Schauerromanze.
Zigmal wurde die Schauerromanze „Jane Eyre“ nach dem Roman-Klassiker von Charlotte Brontë schon verfilmt. Jetzt vertraute Hollywood den alten Stoff einem jungen Newcomer an. Bei dem 34-jährigen Kalifornier Cary Fukunaga, halb japanischer, halb schwedischer Abstammung, ist das Melodram in besten Händen.
Jane Eyre tritt Mitte des 19. Jahrhunderts ihre erste Stelle als Erzieherin in Schloss Thornfield an. Die Waise erwähnt ihre Leidenszeit bei Verwandten und im Internat mit keinem Wort. Ihr Schweigen und ihre Direktheit imponieren Rochester, Janes charismatischem Arbeitgeber — der Anfang ihrer unglücklichen Liebesgeschichte.
Fukunaga spart zwar an opulenten Kostümen, aber mit Kameramann Adriano Goldman fängt er die düstere Stimmung der wilden englischen Moorlandschaft, die Einsamkeit des Landsitzes und die viktorianische Enge der vermeintlich tugendhaften Gesellschaft ein.
Neben den Bildern ist es vor allem die geniale Besetzung der Charaktere Jane und Rochester, die einem Millionenpublikum seit Jahrzehnten vertraut sind, die aber durch Mia Wasikowska und Michael Fassbender neu aufleben.
Trotz der altmodischen Sprache ist der Film ein zeitloses Liebesdrama mit klugen Dialogen und einer selbstbewussten Titelheldin, die sich treu bleibt.