Kinojahr 2012: 3D lässt Kassen klingeln
Erfolgreichster deutscher Film war „Türkisch für Anfänger“.
Berlin. Die deutschen Kinos haben im vergangenen Jahr die höchsten Einnahmen ihrer Geschichte erzielt und erstmals Eintrittskarten für mehr als eine Milliarde Euro (1,033 Mrd.) verkauft. Der Umsatz stieg damit gegenüber dem Vorjahr um 7,8 Prozent, wie die Filmförderungsanstalt FFA im Vorfeld der Berlinale (7.-17. Februar) mitteilte.
Auch die Besucherzahlen nahmen zu: Mit 135 Millionen Besuchern gab es ein Plus von 4,2 Prozent. Der Marktanteil des deutschen Films sank dagegen von 21,8 auf 18,1 Prozent. Eine Höchstmarke hatte es 2009 mit 27,4 Prozent gegeben. Erfolgreichster deutscher Film 2012 war Bora Dagtekins Komödie „Türkisch für Anfänger“ mit 2,4 Millionen Besuchern.
Insgesamt konnten noch drei weitere deutsche Produktionen die Millionenmarke knacken: Tom Tykwers 3D-Epos „Cloud Atlas“, Mike Marzuks Abenteuergeschichte „Fünf Freunde“ und Detlev Bucks Travestie-Komödie „Rubbeldiekatz“.
Die absoluten Topfilme kamen jedoch aus dem Ausland. Die größte Überraschung war die französische Komödie „Ziemlich beste Freunde“. Abgeräumt haben auch „Skyfall“, der dritte James-Bond-Film mit Daniel Craig, sowie der amerikanische Animationsfilm „Ice Age 4“ (siehe Grafik).
FFA-Vorstand Peter Dinges sagte: „Der Rekordumsatz des Jahres 2012 ist sicher auch eine Belohnung für den Mut und die Weitsicht, die die Kinobetreiber bei der Digitalisierung unter Beweis gestellt haben.“ Die Zuschauer seien sehr wohl bereit, für ein Mehr an Qualität auch höhere Eintrittspreise zu akzeptieren.
3D-Filme sind laut FFA inzwischen ein fester Bestandteil des Kinoangebots. Insgesamt liefen im vergangenen Jahr 40 Produktionen mit der neuen dreidimensionalen Technik an, sechs weniger als 2011. Mehr als jeder fünfte Kinobesucher (21,8 Prozent) löste 2012 ein Ticket für einen 3D-Film. Im Schnitt ging jeder Einwohner 1,65 mal ins Kino.
Ein Hoffnungsschimmer: Das Kinosterben hat sich verlangsamt. Zwar mussten 127 Filmtheater dichtmachen, dafür haben 104 neue Häuser eröffnet. Die Veränderung zum Vorjahr sei damit auf dem niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Allerdings gibt es nur noch 909 Städte und Gemeinden, die mindestens ein Kino haben. Vor vier Jahren waren es noch 1001. dpa