Philip Gröning hinterlässt straken Eindruck in Venedig
Venedig (dpa) - Mit seinem Wettbewerbsbeitrag „Die Frau des Polizisten“ hat der deutsche Regisseur Philip Gröning beim Filmfestival Venedig einen starken Eindruck hinterlassen.
In dem Drama erzählt der 54-Jährige von Gewalt in einer Beziehung. Dabei stellt er jedoch nicht die Gewaltexzesse in den Vordergrund, sondern zeigt, wie die Schläge langsam Teil des Paar-Alltags werden. Außerdem versucht die Frau, ihre kleine Tochter möglichst unbeschwert aufwachsen zu lassen; für sie will sie die Fassade der intakten Familie aufrechterhalten.
Sein rund dreistündiges Werk unterteilt Gröning in knapp 60 Kapitel. „Diese Kapitel geben dir die Möglichkeit, Abstand zu nehmen“, sagte der in Düsseldorf geborene Regisseur im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. „Wenn ich das einfach gerade heraus erzählen würde, müsstest du dich als Zuschauer sofort schützen, dich emotional so tief berühren zu lassen.“
„Die Frau des Polizisten“ ist der einzige deutsche Wettbewerbsbeitrag bei den 70. Internationalen Filmfestspielen Venedig.